Alle meine Äußerungen auf den Audio-Seiten stellen meine persönliche feste Überzeugung dar. Andere Menschen können natürlich andere Meinungen haben. Wer mir aber mitteilen möchte, dass ich seiner subjektiven Meinung nach etwas nicht korrekt darstelle, möchte das bitte nur tun, wenn er seine abweichende Meinung fundiert untermauern kann.
Die Aufgabe der HiFi-Anlage
Audio-Frequenzen
Dynamik
dB (Dezibel)
Rauschen
Wellenlängen
Lautsprecher
Verstärker
Hörraum
Kabel
MP-3
Car-HiFi
Zubehör
High-End-Esoterik
Testverfahren
Ein ewiges Diskussionsthema im Bekanntenkreis ist das für und wieder unterschiedlicher Audiokomponenten.
In den gängigen Zeitschriften für den Endverbraucher verschwimmen die Grenzen
Die HiFi-Anlage soll die vom Künstler geschaffene Musik wiedergeben. Dabei sollte die reproduzierte Musik genauso klingen, wie der Künstler sie sich vorgestellt hat. Wenn man die gleiche Anlage wie der Tonmeister des Künstlers besitzt, sollte also alles bestens sein.
Die meiste Musik wird heutzutage im Studio produziert. Dabei hat jeder Musiker und Sänger sein Mikrofon, und die einzelnen Instrumente und Stimmen werden nacheinander aufgenommen und abschließend zusammengemischt. Es handelt sich also nicht um echte Stereoaufnahmen. Der Stereoeffekt wird beim Abmischen künstlich erzeugt, indem man jede(s) Instrument/Stimme in die beiden Stereokanäle verschieden laut einspielt.
Bei echten Stereoaufnahmen, wie es sie gelegentlich von Klassikkonzerten oder Jazz-Bands gibt, wird mit 2 Mikrofonen ein echtes Stereosignal aufgenommen. Bei der Reproduktion ist es nun möglich (und erstrebenswert) die Position der Instrumente auf der Bühne mit den Ohren zu orten. Das erfordert eine besonders sorgsame Behandlung des Tonsignals und stellt höhere Ansprüche an die zu verwendende Technik. Mit einer sehr guten Anlage ließen sich hier auch Dinge heraushören, die der Tonmeister nicht bewusst produziert hat - die exakte Ortung der Künstler zum Beispiel.
Die ideale Anlagen-Kette (vom CD-Player/Tuner bis
einschließlich
den Lautsprechern) verstärkt also alle Frequenzen des Tonsignals
bei
allen Eingangspegeln im gleichen Maße und ohne
Laufzeitunterschiede.
Sie lässt nichts weg und erfindet nichts hinzu.
In der Kette gibt es hinter dem Lautsprecher aber noch zwei weitere
Glieder
Wie gut muss eine HiFi-Anlage eigentlich sein? Dazu müssen wird erst einmal einen Blick auf die Qualität der Musikquellen und auf die Eigenschaften unserer Ohren werfen.
Der Mensch
Das menschliche Ohr nimmt Frequenzen im Bereich von höchstens
10 Hz bis 20 kHz war. Dabei ist es im Bereich von 1 kHz bis 2 kHz am
empfindlichsten.
Nach höheren , vor allem aber auch nach tieferen Tönen nimmt
die Empfindlichkeit stark ab. Die obere Grenzfrequenz des menschlichen
Ohres
nimmt mit dem Alter und mit Lärmschädigungen ab.
Das menschliche Ohr kann sowohl sehr leise wie auch sehr laute
Töne
wahrnehmen. Das Lautstärkeverhältnis zwischen einem gerade
wahrnehmbaren
Geräusch und einem Geräusch an der Schmerzgrenze des Ohres
ist
1 Million - das entspricht 120 dB (Dezibel).
Allerdings
benutzt das Ohr eine Art "Empfindlichkeitsregelung". Sehr laute Signale
lösen eine "Versteifung" der "Innenohrmechanik" aus, wodurch die
lauten
Töne im Ohr bedämpft werden. Dadurch kann man dann zwar die
lauten
Töne
hören, aber nicht mehr gleichzeitig die leisen Töne, da diese
nun bis zur Unhörbarkeit abgeschwächt werden. Das reduziert
den
nutzbaren Dynamikumfang auf einen Wert deutlich unter 120 dB.
Das eigentliche Hören erfolgt aber nicht mit den Ohren, sondern
mit dem Gehirn. Da dieser Audioprozessor bei jedem Menschen anders
trainiert wurde, ist das Musikhören eine äußerst
subjektive Angelegenheit.
Der CD-Player
Die am häufigsten verwendete Musikquelle ist der CD-Player. Auf ihr ist die Musik als
eine Folge von Zahlen abgespeichert. Jeder der
beiden
Stereokanäle enthält für jede Sekunde 44100 Zahlen. Aus
der CD wird also (pro Kanal) alle 22 µs eine neue Zahl
ausgelesen,
die die Signalstärke zu diesem Zeitpunkt festlegt. Was im analogen
Original (also bevor das Audiosignal auf CD gepresst wurde) zwischen
zwei
benachbarten Zahlen (Zeitpunkten) für eine analoge
Signalstärke
anlag, das ist unbekannt. Diese Information ist verloren.
Das begrenzt die Maximalfrequenz, die auf einer CD gespeichert werden
kann auf 22 kHz.
Die ausgelesenen Zahlen sind übrigens 16 Bit groß. Ein Ton
ist eine Signalschwankung bzw. -schwingung. Die größte
Änderung
einer 16 Bit.Wertes ist der von 0 auf 65535. Die kleinste Änderung
ist die um den Wert 1. Große Änderungen entsprechen lauten
Tönen,
und kleine Änderungen leisen Tönen. Den
Lautstärkenbereich
(also das Verhältnis von lauten zu leisen Tönen) den Musik
haben
kann begrenzt die CD also auf ca. 65000. Das entspricht 96 dB, und ist
ein recht ordentlicher Wert.
Die Musik liegt also in guter Qualität auf der CD vor. Der Player
liest die Musikdaten digital aus, und solange sie digital
weitergeleitet
werden, bleibt die gute Qualität erhalten.
Entweder im CD-Player oder im Audio-Verstärker erfolgt dann aber
die Digital-Analog-Wandlung (im ADC). Im ADC selbst (und in allen
nachfolgenden
Stufen) kann die Qualität verschlechtert werden.
Radio-Tuner
FM-Radio ist die nächstwichtigste Musikquelle. Im Gegensatz zum
CD-Player handelt es sich um ein analoges Gerät. Um die beiden
Stereo-Kanäle
auf eine Trägerwelle (Radiofrequenz) modulieren zu können,
begrenzt
man die maximale Audiofrequenz auf weniger als 19 kHz. Bis 19 kHz
sendet
man ein Mono-Signal, und von 19 kHz bis 38 kHz befinden sich das
Stereodifferenszsignal. Aus diesen beiden Signalen werden dann die
beiden
Stereokanäle gebildet. Im FM-Radio gibt es also keine Frequenz
jenseits
der 19-kHz-Grenze.
Der nutzbare Dynamikumfang (laut zu leise) wird von verschiedenen
Faktoren
beeinflusst vor allem vom Rauschen. Es kommt also sehr auf den
Signal-zu-Rausch-Abstand
(SNR) an. Der beträgt bei modernen Tunern etwa 65 .. 70 dB.
Rock- und Pop-Musik wird heutzutage leider in erbärmlicher
Qualität
gesendet. Was eine CD ist, weiß man in den meisten
Radio-Sendestudios
nicht
mehr, man sendet von Festplatte. Das ist aber nicht das eigentliche
Problem.
Viel schlimmer ist, dass man mit Dynamikkompression arbeitet. Leise
Musikstellen
werden künstlich lauter gemacht. Wahrscheinlich erhofft man sich
dadurch,
beim automatischen Sendersuchlauf einen Radios bevorzugt zu werden. Die
Musikqualität bleibt dabei aber auf der Strecke.
Als hochqualitative Musikquelle taugt das FM-Radio also nur noch
für
Freunde von Jazz und Klassik.
Frequenzbandbreite / Frequenzgang
Kein Audiogerät behandelt alle Frequenzen gleich. Das wird z.B.
an der Frequenzbandbreite der Geräte klar.
Wenn für einen Verstärker z.B. eine Frequenzbandbreite von 20
Hz...40 kHz angegeben ist,
was macht er dann eigentlich bei tieferen oder höheren Frequenzen?
Schauen wir uns dazu zunächst einmal an, wie die
Frequenzbandbreite
überhaupt definiert ist. Man speist ein kleines Sinussignal in den
Verstärker ein, und ermittelt durch die Änderung der
Signalfrequenz
zunächst die Frequenz, bei der der Verstärker das
größte
Ausgangssignal liefert (z.B. 2 kHz). Nun verringert man die
Eingangsfrequenz
(bei konstanter Eingangssignalamplitude), bis das Signal am
Verstärkerausgang
auf die Hälfte zusammengebrochen ist. Das ist die untere
Grenzfrequenz
(z.B. 20 Hz). Nun tut man das gleiche zu höheren Frequenzen hin,
und
erhält die obere Grenzfrequenz (z.B. 40 kHz).
Speist man Signale unterhalb von 20 Hz oder oberhalb von 40 kHz ein,
dann werden auch diese wiedergegeben, aber mit noch kleinerem Pegel.
Außerdem wissen wir nun, dass auch innerhalb der
Frequenzbandbreite
eines Verstärkers nicht alle Frequenzen exakt gleich
verstärkt
werden. Deshalb liefert die Angabe der Frequenzbandbreite nur einen
ersten
Hinweis auf die Qualität des Gerätes. Ein guter
Verstärker
sollte im gesamten hörbaren Frequenzband die gleiche
Verstärkung
haben, und erst bei tieferen und höheren (in jedem Fall aber
bereits
unhörbaren) Frequenzen abfallen. Das führt dann zu
Frequenzbandbreiteangaben
von z.B. 10Hz .. 100kHz (bezogen auf die halbe Amplitude). So ein
Frequenzband ist also kein Overkill.
Dynamik
Musik ist eine Mischung aus lauten und leisen Tönen. Nur wenn
dieser Mix korrekt reproduziert wird, dann klingt die
Musik-Reproduktion
wie das Original. Das maximale Signalstärkeverhältnis
zwischen
dem leisesten und dem lautesten Signal, das gleichzeitig verarbeitet
werden
kann, ist der Dynamikumfang.
In analogen Systemen (z.B. Verstärkern) ist das maximale Signal
die höchste Spannung, die der Verstärker abgeben kann. Diese
wird durch die Betriebsspannung des Gerätes begrenzt. Die kleinste
sinnvolle Signal-Spannung im Gerät wird durch die interne
Rauschspannung
begrenzt. Signale, die kleiner als das Rauschen sind, sind im
Audiobereich
natürlich sinnlos.
dB (Dezibel)
Wenn man die Stärke zweier Signale vergleicht, erhält man
ein Verhältnis. Es ist allgemein üblich, dieses
Verhältnis
nicht als normale Verhältniszahl anzugeben, sondern in Dezibel.
(Ein
Dezibel (dB) ist 1/10 Bel. Die Einheit Bel ist wiederum auf Graham Bell
zurückzuführen, dessen Telefonkabel die Signale
bedämpften.)
Dezibel ist eine logarithmische Einheit, was einen aber nicht
verschrecken
muss. Für die meisten Anwendungen genügt es, sich zu
merken,
das 20 dB dem Größenverhältnis 1:10 entspricht. Weitere
Werte
stehen in der folgenden Tabelle:
Verhältnis in dB | 0 dB | 6 dB |
20 dB | 40 dB | 60 dB | 80 dB | 100 dB |
Verhältniszahl | 1 | 2 |
10 | 100 | 1000 | 10000 | 100000 |
Ist die Spannung des Audiosignals am Verstärkerausgang 10000
mal
größer als die Spannung des Rauschens, dann beträgt das
Signal-Rausch-Verhältnis also 80 dB.
(Wer es genau wissen will: der Dezibel-Wert ist das 20-fache des
dekadischen
Logatithmusses des Spannungsverhältnisses.)
Rauschen
Wer an einem alten Radio eine freie Frequenz einstellt hört dort
ein Rauschen. Rauschen ist ein Gemisch ALLER Frequenzen. Wir empfangen
es von unserer Sonne, wie auch von allen Sonnen der
Milchstraße
(galactic noise), sowie aller anderen Galaxien des Universums (cosmic
noise).
Alle Sonnen sind Breitbandstrahler, die neben sichtbarem Licht u.a.
auch
Radiowellen abstrahlen. Dann gibt es auch noch ein weiteres
Rauschsignal,
das als Echo des Urknalls zu uns gelangt. Aber all diese
Rausch-Radiowellen
sind eher für Astronomen und Radarspezialisten interessant. Im
Übrigen
strahlt auch die Erde selbst ein nicht unerhebliches Rauschen ab. Die
Stärke
der Abstrahlung (also des des Rauschens) natürlicher Körper
steigt
mit ihrer Temperatur. Deshalb wird das Rauschmaß gelegentlich
auch
in Kelvin [K] angegeben.
Neben diesen externen Rauschquellen gibt es in elektronischen Geräten auch interne Rauschquellen, die in der Praxis viel stärker rauschen. Theoretisch erzeugt jedes leitende Bauteil (also auch ein Stück Draht) etwas Rauschen. Die mit Abstand größten Rauschquellen in einem Audiosystem sind aber Magnetbänder und die Transistoren (bzw. Röhren) in den Eingangsstufen von Verstärkern. Das Rauschen ist immer da, wenn es im Vergleich zur Musik aber sehr klein (leise) ist, ist es für den Menschen nicht hörbar. Aus diesem Grunde ist ein hohes Signal-Rausch-Verhältnis nötig.
Wellenlängen
Wenn über die Eigenschaften von Lautsprechern
und Hörräumen nachdenkt, dann
muss man dabei die
Länge
der Schallwellen in Luft beachten. In der folgenden Tabelle stehen grob
gerundete Durchschnittswerte, die aber zur Orientierung ausreichend
sind:
Frequenz | 15 Hz | 150 Hz | 1,5 kHz | 15 kHz |
Wellenlänge in Luft (ca.) | 20 m | 2 m | 20 cm | 2 cm |
Wellenlänge in Metall/Holz (ca.) | 220 m | 20 m | 2 m | 20 cm |