Die am häufigsten verwendete Musikquelle ist der CD-Player. Auf
Ihr ist die Musik als eine Folge von Zahlen abgespeichert. Jeder der
beiden
Stereokanäle enthält für jede Sekunde 44100 Zahlen. Aus
der CD wird also (pro Kanal) alle 22 µs eine neue Zahl
ausgelesen,
die sie Signalstärke zu diesem Zeitpunkt festlegt. Was im analogen
Original (also bevor das Audiosignal auf CD gepresst wurde) zwischen
zwei
benachbarten Zahlen (Zeitpunkten) für eine analoge
Signalstärke
anlag, das ist unbekannt. Diese Information ist verloren.
Das begrenzt die Maximalfrequenz, die auf einer CD gespeichert werden
kann auf 22 kHz.
Die ausgelesenen Zahlen sind übrigens 16 Bit groß. Ein Ton
ist eine Signalschwankung bzw. -schwingung. Die größte
Änderung
einer 16 Bit.Wertes ist der von 0 auf 65535. Die kleinste Änderung
ist die um den Wert 1. Große Änderungen entsprechen lauten
Tönen,
und kleine Änderungen leisen Tönen. Den
Lautstärkenbereich
(also das Verhältnis von lauten zu leisen Tönen) den Musik
haben
kann, begrenzt die CD also auf ca. 65000. Das entspricht 96 dB, und ist
ein recht ordentlicher Wert.
Die Musik liegt also in guter Qualität auf der CD vor. Der Player
liest die Musikdaten digital aus, und solange sie digital
weiterverarbeitet
werden, bleibt die gute Qualität erhalten.
Entweder im CD-Player oder im Audio-Verstärker erfolgt dann aber
die Digital-Analog-Wandlung (im DAC). Im DAC selbst (und in allen
nachfolgenden
Stufen) kann die Qualität verschlechtert werden.
Wohl jeder HiFi-Interessierte hat schon mal mikroskopische Fotos der Punkt-Strich-Struktur einer CD-Oberfläche gesehen. In nur einer Spirale (wie bei eine Schallplatte) (Spurbreite 0,5µm, Spurabstand 1,6 µm) liegen kurze erhabene Striche, die etwas erhöht liegen (Pits), zwischen denen liegen Lücken (Lands). Diese Pits und Lands entsprechen aber keinesfalls direkt den "1"- und "0"-Werten der auf der CD gespeicherten Daten.
Schauen wir uns mal an, wie die Pits und Lands entstehen:
Wie oben schon erwähnt, wird die Musik als lange Reihe von
16-Bit-Zahlen
auf der CD gespeichert. Die 16 Bit eines Wertes werden zunächst in
zwei 8-Bit-Zahlen (Bytes) zerlegt und dann jedes Byte nach festen
Regelt
in einen 14-Bit-Wert gewandelt (eight to fourteen modulation.).
Die 14-Bit Werte werden nun wieder zu einer langen Kette aus 1 und 0
zusammengefügt
(die nun aber 75% länger ist als das Original).
Aus diesem Bitstrom werden nun die Pits und Lands wie folgt gebildet:
Immer wenn eine 1 im Bitstrom ist, wird von Pit auf Land gewechselt
bzw.
von Land auf Pit gewechselt. Steht aber eine 0 im Bitstrom, dann wird
die momentane Struktur beibehalten. Folglich sind alle
Übergänge
zwischen Pits und Lands die Einsen im Datenstrom. Die eight to
fourteen
modulation sorgt dafür, dass mindestens jedes 11. Bit aber
höchstens
jedes 3. Bit eine 1 ist. Deshalb kann ein Land oder Pit jede Länge
zwischen 3 Bits und 11 Bits annehmen. Es gibt also genau 9
verschiedene,
mögliche Längen von Pits und Lands.
Da die Bits mit einer Geschwindigkeit von 4,3218 MHz auf die CD
geschrieben
werden, ist ein Bit 0,2314µs lang. Damit ergeben sich folgende
Pit-Längen:
Zum Auslesen der Information von der CD benutzt der CD-Player infrarotes Licht. Es wird von einer Laserdiode erzeugt und mit einer Linse genau auf die Informationsschicht der CD fokussiert. Die Tiefenschärfe der Optik ist sehr gering. Dadurch erscheinen Kratzer und Staub auf der CD-Oberfläche (1,2 mm von der Informationsschicht entfernt) stark verschwommen und stören das Auslesen der Daten kaum. Aufgrund der geringen Tiefenschärfe muss die Optik aber sehr präzise (ca. 1 µm genau) auf eine konstante Entfernung zur Informationsschicht gehalten werden. Ein System von Sensoren sorgt für die präzise Fokussierung und das Nachführen der Optik entlang der nur 0,5 µm breiten, spiralförmigen Informationsspur.
Zum Auslesen muss das von der CD reflektierte Licht stark genug sein. Gebrannte CDs reflektieren deutlich schlechter als gepresste CDs. Ältere CD-Player (aus der Zeit vor der Erfindung des CD-Brenners) kommen damit manchmal nicht zurecht. Problematisch sind vor allem mobile CD-Player, da ihre Laserdioden (um die Batterien zu schonen) vergleichsweise schwaches IR-Licht aussenden.
Das vom IR-Sensor ausgelesene Signal ist zunächst einmal ein analoges rechteckähnliches Signal, das der Pit-Land-Struktur entspricht. Mit einem Verstärker wird es in Rechteckform gebracht. Das Signal synchronisiert dann eine PLL, die mit 8,64-MHz schwingt, der doppelten Bitrate der CD. Aus dem Rechtecksignal und dem PLL-Takt lässt sich dann wieder der auf der CD gespeicherte Datenstrom ermitteln. Ist das fehlerfrei geschafft, hat man ein digitales Signal, das vor Verfälschungen, Rauschen oder anderem analogen Unbill sicher ist.
Nun wird die eight to fourteen modulation wieder rückgängig gemacht, und man hat wieder die ursprünglichen 16-Bit-Zahlen.
Es sei noch einmal daran erinnert, dass auf der CD zwei mal
(Stereo)
16 Bit mit einer Samplerate von 44,1 kHz gespeichert sind. Damit lassen
sich Töne bis zu 22,05 kHz speichern. Genau bei 22,05 kHz liegt
die
erste Subharmonische der Samplefrequenz. Sie muss später
(nach
der AD-Wandlung) unterdrückt werden, da sie sonst zu
Quantisierungsrauschen
führen würde. Dazu könnte man im einfachsten Falle ein
Tiefpassfilter
verwenden, das tiefe Frequenzen (die Musik) unbehelligt
durchlässt,
aber die Frequenz von 22,05 kHz und alle höheren Frequenzen
unterdrückt.
Es ist aber extrem schwierig , ein Filter zu bauen, dass alle
hörbaren
Frequenzen (bis mindestens 16 kHz) durchlässt, und schon bei
22,05 kHz perfekt alles unterdrückt.
Das wäre alles viel einfacher, wenn die CD eine deutlich höhere Samplefrequenz hätte, z.B. 88,2 kHz. Dann läge die zu unterdrückende Subharmonische bei 44,1 kHz, und das Filter wäre einfach zu konstruieren. Nun lässt sich der CD-Standard aber nicht mehr ändern. Deshalb verändert man die Samplefrequenz des von der CD ausgelesenen Signal nachträglich. Ein einfacher Weg ist es z.B., immer zwischen zwei Zahlen der CD-Daten einen neuen Zahlenwert einzufügen. Das ist im einfachsten Fall der Durchschnitt seiner beiden Nachbarzahlen. Schon hat man die doppelte Anzahl von Samples. Die neue Samplefrequenz liegt nun bei 88,2 kHz, und das spätere Filtern der Subharmonischen wird zum Kinderspiel. Dieses Verfahren nennt sich Oversampling. Viele CD-Player erzeugen sogar noch weitaus höhere Sampleraten. So wird z.B. Vierfachoversampling mit einer Samplerate von 176,4 kHz verwendet.