Um die Flugzeuge zu beobachten, benötigt man:
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Die Transpondersignale sind
vertikal polarisiert. Um sie zu empfangen, benötigt man eine
vertikal polarisierte Antenne, die auf 1090 MHz abgestimmt ist. Im
einfachsten Fall ist das ein dünner, senkrechter Stab, mit einer
Länge von ca. 130 mm. Diese Länge ist die halbe
Wellenlänge des 1090-MHz-Signals. So eine Antenne ist ein
elektrischer Dipol und empfängt Signale aus allen Richtungen. Um die Empfindlichkeit der Antenne zu steigern, kann man mehrere solche Dipole zusammenschalten. Ordnet man sie aber nebeneinander an, ergibt sich eine Richtwirkung. Die Antenne ist nicht mehr in alle Richtungen gleich empfindlich. Dieser Nachteil tritt nicht auf, wenn man mehrere Dipole übereinander anordnet. Nun muss man diese Dipole noch zusammenschalten. Da oberes und unteres Dipolende beim Signalempfang gegenphasig schwingen, darf man sie nicht direkt verbinden. Die Signale der einzelnen Dipole würden sich auslöschen (Kurzschluss). Das vermeidet man, wenn man die Dipole mit horizontal verlaufenden Drahtstücken verbindet, die ebenfalls 130 mm lang sind. (Halbe Wellenlänge ergibt 180 Grad Phasenschiebung.) Da die Dipole senkrecht übereinander stehen, haben diese Verbindungsdrähte praktischerweise die Form einer horizontalen Schleife. Dipole und Schleifen biegt man am Besten gemeinsam aus einem Stück Draht, der dick genug sein muss, um nicht unter dem eigenen Gewicht umzuknicken. Dieser gestockte Dipol wird mit dem Mittelleiter des Antennenkabels verbunden. Für unseren Dipol brauchen wir noch eine "Ersatzerde", die mit dem Schirm des Antennenkabels verbunden wird. Ideal wäre ein horizontal liegendes rundes Stück Blech, mit einem Radius von ca 130mm. Ein paar radial angeordnete Drähte tun es aber auch. Um eine Richtwirkung zu vermeiden, sollten es wenigstens 4 Drähte sein. (Groundplane-Antenne). Diese Ersatzerde wird mit dem Schirm des Antennenkabels verbunden. Stab und Ersatzerde dürfen sich nicht berühren. Als Antennenkabel kommt 50-Ohm-Koaxialkabel (z.B. RG-58) zum Einsatz. |
Zum Empfang der ADS-B-Signale
benötigt man einen dafür ausgelegten Empfänger. Ein
preiswertes Exemplar ist der miniadsb
von jetvision.de,
den man auf http://miniadsb.web99.de/
für 45 Euro als Bastelsatz erwerben kann. Nach dem recht fipsligen
Zusammenbau (niedlichstes SMD) hat man einen 1090-MHz-Empfänger,
der kaum größer als ein Textmarker ist (ca. 2cm x 2cm x 8cm)
und die empfangenen Transponderdaten als analoges Ausgangssignal
bereitstellt. Der Eingang des miniadsb-Empfängers wird mit dem Koaxialkabel der Antenne verbunden. Darüber hinaus hat der miniadsb noch drei Anschlussdrähte:
Der analoge Ausgang des Empfängers kann nur etwa 0,4 mA treiben und ist empfindlich gegen versehentlich dort angelegte externe Spannungen. |
Das nebenstehende Foto zeigt
einen kompletten Decoder in der Lochrastervariante für Eilige. In SMD-Ausführung (einseitig) kann man
den Decoder komplett auf einer Fläche von 4cm x 4cm aufbauen. Dann
ist er noch kleiner als der miniadsb-Receiver. Das einzige aktive Bauelement des Decoders ist ein PIC18F2550 (oder wahlweise PIC18F2455) Microcontroller. Dessen Komparator wandelt zunächst das analoge Signal des miniadsb in eine digitale Pulsfolge um. Dazu benötigt der Komparator eine Referenzspannung, die etwas höher ist als der Durchschnittsspannungswert des analogen Signals. Diese Referenzspannung wird im Decoder automatisch erzeugt. Der PIC18F2550 sucht nun in der digitalen Pulsfolge nach Transponderdaten und liest diese ein. Es gibt eine Fülle verschiedener Datenpakete mit unterschiedlichem Nutzen für die Beobachtung. Am wertvollsten sind die DF17 (download format 17) Datenpakete. Ähnlich informativ wären auch DF18 und DF19, die in der Praxis aber kaum vorkommen. Der Decoder kann entweder alle empfangenen Daten oder nur DF17/18/19-Daten an den PC weiterleiten. |
Das digitale Ausgangssignal des Komparators verlässt den PIC am Pin 6 und wird gleich wieder zur Analyse in Pin 11 eingespeist. Dieses Pin 11 ist der digitale ADS-B-Eingang des PIC. Wer anstelle des PIC-Komparators lieber einen eigenen externen Komparator verwenden will, trennt die Verbindung zwischen Pin 6 und Pin 11 auf, und schließt seinen Komparatorausgang an Pin 11 an. |
Wer keine Lust , Zeit oder
Muße hat, das alles selbst aufzubauen,
der kann auch eine industriell gefertigte Komplettlösung erwerben.
Ich teste im Moment der GNS5890-USB-Stick. Der GNS5890 ist kleiner als eine Streichholzschachtel und enthält einen ADS-B-Receiver mit Decoder. Zum Lieferumfang gehört auch noch eine Magnetfußantenne mit einem ca. 1 Meter langen Antennenkabel. Damit eignet sich der GNS5890 ideal für den mobilen Einsatz. Der Decoder ist zu meinem adsbPIC-Decoder voll kompatibel, und wird z.Z. mit einer (umgelabelten) Firmware der Version 8 ausgeliefert. Um ihn mit adsbScope zu nutzen, ist der zu adsbScope mitgelieferte CDC-Treiber zu verwenden (ZIP-File ab dem 16.12.2011). Ist dieser Treiber erst mal installiert, dann funktioniert der GNS5890 auch zusammen mit Planeplotter. Der GNS5890 verzichtet auf jeglichen Schnickschnack. Er hat weder DIP-Schalter noch RS232-Ausgang. Dadurch gelang es einen sehr kleinen, robusten Receiver-Decoder zu bauen. In ersten Tests schlug er meine Empfangskette (eine Kombination aus Dreifachdipol, miniadsb-Receiver und adsbPIC-Decoder) deutlich. Die Framerate lag um 20% bis 100% höher, und es wurden auch mehr Flugzeuge erfasst. Daraufhin habe ich mir meinen miniadsb-receiver noch mal unter den Lötkolben gelegt, und bekannte Schwachstellen ausgemerzt. Nun erzielen beide Systeme in etwa identische Ergebnisse Quelle Global Navigation Systems – GNS GmbH |