Die ideale Lösung für die Aufzeichnung von Heimvideo ist für mich immer noch S-VHS. Auf einer S-VHS-Videokassette lassen sich 4 Stunden Video in DVD-ähnlicher Qualität aufzeichnen. Die Bedienung des Rekorders ist einfach, man muss sich am Anfang eines Film keine langen Copyright-Warnungen anschauen (wozu man bei DVD meist gezwungen wird), eine Resume-Funktion (mit der sich der DVD-Player die Stelle merkt an der man eine DVD stoppt, um sie später weiterzuschauen) ist überflüssig. Das Aufzeichnen eines Videos mit einem Videorekorder ist unvergleichlich einfach (mal abgesehen von der Timerprogrammierung).
VHS/S-VHS hat aber auch Probleme. So ist es kaum möglich Videoaufnahmen mit HiFi-Stereoton die auf einem Rekorder gemacht wurden, auf einem anderen Rekorder in gleicher Qualität wiederzugeben. In der Regel werden dann Kopfumschaltgeräusche hörbar. Das Gleiche trifft auf die HiFi-Wiedergabe von VHS-Kaufkassetten zu. Kaufvideos auf S-VHS gibt es gar nicht. Letztlich ist die alternde Mechanik eines Videorekorders ständig in Versuchung eine wertvolle Aufnahme 'aufzufressen'.
Von der Wiedergabe eines Films am PC halte ich gar nichts. Vor dem Monitor kommt kein Kino-Feeling auf. Nun kann man viele PC-Grafikkarten auch an den heimischen TV anschließen (Video-out-Anschluss) das verlangt aber, den lärmenden PC im Wohnzimmer zu stationieren. Wer den PC in ein anderes Zimmer verbannt und ihn über lange Kabel oder Funk an den TV anschließt bekommt ein Bedienungsproblem. Wenn man also einen PC als Videoquelle benutzen will, dann muss es schon ein spezieller Wohnzimmer-PC sein.
Seit der DVD-Player im Wohnzimmer Einzug hielt gesellen sich zu den
Video-Kassetten auch DVDs. Außerdem stehen nun mit VCD, SVCD und
DVD drei weitestgehend verschleißfreie Medien zur Verfügung,
die man am PC selbst erstellen kann, die sich dann aber problemlos im
Wohnzimmer
mit dem DVD-Player abspielen lassen. So was weckt den Spieltrieb.
Braucht man im Zeitalter des digatalen TV noch ein eigenes
Videoachiv?
JA! Man kann zwar dutzende Programme (die
Werbung
sagt hunderte) frei empfangen, aber die Anzahl der guten Sendungen
steigt
nicht proportional zur Anzahl der Sender. Die Privatsender können
nur Sendungen produzieren oder Filme senden, die durch die
Werbeeinnahmen
finanziert werden. Mehr Sender führen aber nicht automatisch zu
mehr
Werbeeinnahmen, sondern zu einer Aufteilung der gleichen Geldmenge auf
mehr
Sender. Die Folge ist der Versuch möglichst billig die Sendezeit
zu
füllen. (Das kann gut gelingen, wie die Quoten von 'Wer wird
Millionär'
beweisen.)
Kommt dann mal ein guter Film, dann wird er vom
Sender geradezu zelebriert. Ich bin immer wieder erstaunt, wie viel
Werbung
man innerhalb eines Films senden kann. Nun leide ich aber weder unter
Alkoholismus
noch unter Blasenschwäche. Was soll ich in den ganzen Werbepausen
machen? Auf jeden Fall verliere ich den Faden des Films. Von einem
Kinoerlebnis
im heimischen Wohnzimmer kann keine Rede mehr sein. Die öffentlich
rechtlichen Sender sind noch ein Lichtblick, aber auch hier beginnt man
schon die Filmabspänne zu kürzen und mit Reklamegerede zu
übersprechen.
Außerdem werfen die öffentlich
rechtlichen
Sender leider das Geld mit vollen Händen für Fußball
und
andere kurzfristige Vergnügungen heraus. Da bleibt dann weniger
Geld
für hochwertige Filme übrig.
Es gibt nur 2 Lösungen. Man greift lieber ins eigene Videoarchiv, oder man benutzt einen Sat-Receiver mit Festplatte bzw. einen Video-Disc-Recorder.
-Abschnitt gelöscht-
Videokassetten auf digitale Medien kopieren ? JA
Ganz anders ist die Situation, wenn die Videoquelle ein analoges Band
ist. Insbesondere bei älteren VHS oder S-VHS-long-play Aufnahmen
ist
die Qualität so schlecht, das sie ohne weitere Verluste auf SVCD
kopiert
werden kann. Alte verrauschte Aufnahmen lassen sich bei dieser
Gelegenheit
wieder etwas aufpeppen und 'dauerhaft' digital speichern. Wird auf DVD
gebrannt, muss man keine Kompromisse eingehen. Die Prozedur ist
aber
langwierig.
digital-TV auf digitalen Medien speichern ? JA
Viele 30..45 Minuten lange Sendungen (Wissenschaft, Technik, Natur)
blockieren viele Videokassetten. Da diese Aufzeichnungen in der Regel
auch
nicht am Anfang des Bandes liegen sind sie auch nur umständlich zu
finden. Als Ersatz dafür müsste VCD/SVCD doch geeignet
sein?
Jede Sendung bis zu 1 Stunde Laufzeit passt auf eine VCD und bei
solchen
Sendungen kommt es auch nicht auf das letzte Quäntchen
Bildqualität
an. VCDs die aus digital-TV entstehen sehen sowieso besser aus als VCDs
die aus analogem Video erzeugt werden.
Wer Filme von digital-TV auf die kleinen runden Scheiben bringen
will
sollte sich das aber nicht so einfach vorstellen. Das herausschneiden
von
Werbeblöcken und die verfügbaren Speichermedien machen die
Sacher
komplizierter als man denkt. Die kompromisslose Lösung
lautet:
speichern auf DVD. Der Film Fan muss also erst mal tief in die
Tasche
greifen um einen DVD-Brenner zu kaufen. Noch teurer, aber auch deutlich
komfortabler wird es mit einem Video-Disk-Recorder
mit eingebautem DVD-Brenner.
DV auf digitalen Medien speichern ? JA
!
Digitales Video von Digital-Camcordern ist in der Bildqualität
der DVD ebenbürtig. Außerdem lässt sich DV leicht
in den PC überspielen und dort einfach bearbeiten. Das
Ergebnis
ist ein Urlaubsvideo in einer Qualität, die zu Zeiten von VHS-C
und
Video8 unerreichbar war. Wohin mit dem fertigen Film?
Nur wenige Camcorder erlauben das zurückspielen auf die
DV-Kassette
(DV-in muss freigeschaltet werden). Das Video sollte also durch
den
CD-Brenner den PC wieder verlassen. Da Urlaubsvideos nicht mehrere
Stunden
lang sind (oder sein sollten) und sich notfalls problemlos in
30-Minuten-Stücke
unterteilen lassen ist die SVCD eine Lösung mit ausreichender
Qualität
zum Dumpingpreis. Dann braucht man zur Filmvorführung auch nicht
mehr
den Camcorder an den TV anzustöpseln. Der DVD-Player
übernimmt
die Wiedergabe.
Das Brennen auf DVD verbessert die Bildqualität minimal, ist aber
vergleichsweise teuer.