analog-TV
Video-CD
Super Video-CD
DVD
DVB (digital-TV)
Div-X-CD
warum das Ganze?
Videoformate / Komprimierverfahren / Platz
auf CD/DVD-Rohlingen
interlaced Video
Anforderung an die Hardware
Software
analog Video digitalisieren und archivieren
DV - Digital Video archivieren
DVB - Digitalfernsehen auf DVD archivieren
Technik moderner Fernsehgeräte und Beamer
Der Aufbau einer Sat-Empfangsanlage
digitale Sat-Receiver mit Festplatte
VDR - digitaler HD-Sat-Receiver auf Linux-Basis
Mein HDMI-Wandler-Problem mit JVC
Mein Ziel war es in letzter Zeit Video von analogen (VCR) und digitalen (Sat-TV / DVD) Quellen auf CDs abzuspeichern. Das das prinzipiell funktioniert ist wohl jedem klar, aber es gibt doch immer noch große Probleme, da die aktuelle PC-Technik durch die Videobearbeitung an ihre Grenzen gerät. Außerdem macht die Beschäftigung mit einem solchen Thema keinen Spaß, wenn man zwischen zwei Mausklicks stundenlang auf ein Ergebnis warten muss - und das ist beim Thema Video noch oft der Fall.
Was findet man auf diesen Seiten?
Diese Seiten sind eine Einführung in die Grundlagen der
Videoverarbeitung
am PC. Dabei werden die Probleme nicht allumfassend behandelt, vielmehr
konzentriere ich mich auf die für die Praxis relevanten Punkte.
Schwerpunkt
sind die unterschiedlichen Videoformate/standards und die mit der
Umwandlung
eines Videos von einem Standard in ein anderen verbundenen Probleme.
Die
Zusammenhänge werden dabei soweit vereinfacht dargestellt wie
möglich.Nichtrelevantes
(NTSC, SECAM, unübliche Varianten eines Standards) wird ignoriert.
Was findet man nicht auf diesen Seiten?
Es gibt hier keine Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Kopieren
von Videoinformationen von einem Datenträger auf den anderen. Es
gibt
bereits einige sehr gute Web-Seiten, die sich genau diesem Thema widmen
und die Bedienung einiger Spezialprogramme detailliert beschreiben.
Steht hier die absolute objektive Wahrheit?
Nein, natürlich nicht! Diese Seiten sind von mir, also sind sie
zwangsläufig subjektiv. Ich fordere jeden auf, seine eigenen
Erfahrungen
zu machen. Mein Ziel ist es, einen Weg zur Video-be/verarbeitung am PC
zu finden, der möglichst wenig Stolperfallen aufweist, preiswert
und
schnell ist. Für Tipps bin ich dankbar - natürlich nur
für
subjektive Tipps ;-)
Was soll das Ganze dann?
Irgendwo muss ich mir ja meine Notizen machen. Lose Zettel
verschwinden
zu schnell, aber wo ich diese Seiten finde weiß ich immer.
analoge Videostandards
Medium | Format (Spalten x Zeilen) | horizontale Auflösung in Linien | Kompression | Datenrate |
analoges TV | analog x 576 | 330-360 | keine | ca. 6 MHz |
analoges VHS | analog x 576 | 240 | keine | ca 4 MHz |
analoges S-VHS / Hi8 | analog x 576 | 400-420 | keine | ca. 7 MHz |
Ein in Europa normales analoges PAL-TV-Videosignal besteht aus 25 Bildern (Frames) pro Sekunde. Jedes Bild enthält 576 sichtbare Zeilen. (Ein komplettes analoges Bild besteht aus 625 Zeilen, von denen aber nur 576 Bildinformationen enthalten.) Da ein Fernsehbild ein Breiten/Höhen-Verhältnis von 4:3 hat, kann man davon ausgehen, das jede Zeile aus etwa 768 Punkten besteht. Da es sich aber um eine analoges Signal handelt spricht man von einen Auflösung von ca 350 Linien, womit 350 erkennbare senkrechte Linien nebeneinander auf dem schwarzen Bildschirm gemeint sind. Das Videosignal hat also eine maximale Frequenz von 6 MHz, auf die die TV-Hardware eingerichtet ist.
Da eine Bildrate von 25 Bildern pro Sekunde unerträglich flackern würde, wird jedes Bilder in zwei Hälften aufgeteilt, die nacheinander gesendet werden. Das erste Halbbild enthält alle Bildzeilen mit ungerader Zeilennummer, das zweite Halbbild alle geraden Zeilen. Damit ergeben sich eigentlich 50 Bilder (genannt Halbbilder) mit je ca. 288 Zeilen. Das nennt sich Interlacing.
Das analoge Aufzeichnen von hohen Frequenzen ist teuer, und so kann ein normaler VHS-Rekorder nur Frequenzen bis max. 4 MHz (billige nur bis 3,5 MHz) aufzeichnen. Damit verschwimmen feine senkrechte Strukturen im Bild. Man kann nur noch max. 240 senkrechte Linien unterscheiden.
Bei S-VHS-Rekordern hat man die Frequenzgrenze auf 7 MHz heraufgeschoben (was insbesondere durch die strikte Trennung von Farb- und Helligkeitsinformation erreicht wurde). Mit einer Auflösung von mindestens 400 Linien ist eine S-VHS-Aufnahme dem normalen Fernsehbild schon überlegen. Damit ist S-VHS zur Aufzeichnung von TV-Signalen bestens geeignet. (detailliertere Infos gibt es hier)
digitale Videostandards
Medium | Format (Spalten x Zeilen) | horizontale Auflösung in Linien | Kompression | Datenrate |
TV-Bild (quadrat. Pixel) | 768 x 576 | 550 | keine | 33 000 kByte/s |
TV-Bild nach CCIR-601 | 720 x 576 | 550 | keine | 31 000 kByte/s |
DV / Digital 8 | 720 x 576 | 500 | DV | 3 125 kByte/s (25 MBit/s) |
VCD | 352 x 288 | 200 | MPEG-1 | 150 kByte/s (1,15 MBit/s) |
SVCD | 480 x 576 | 330 | MPEG-2 | ca. 315 kByte/s (2,52 MBit/s) |
DVD | 720 x 576 (704 x 576 , 352 x 576) | 550 | MPEG-2 | ca. 750 kByte/s (6 MBit/s) |
DVB-Sat | 720 x 576 (480 x 576) | 550 | MPEG-2 | ca. 350 ...650 kByte/s (3..5 MBit/s) |
Daten-CD für Computer | z.B. 720 x 576 | 550 | MPEG-4 (DivX) | ca. 250 kByte/s (2 MBit/s) |
HDTV 720p | 1280 x 720 | 900 | MPEG-4AVC (H.264) | |
HDTV 1080i | 1920 x 1080 | 1350 | MPEG-4AVC (H.264) |
Es wachsen aber die Ansprüche und der Spieltrieb der Menschen
mit
ihren technischen Möglichkeiten. Mit dem Eintritt ins digitale
Zeitalter
unterteilte man die einzelnen Zeilen des TV-Bildes in einzelne
quadratische
Punkte und definierte somit das Norm-TV-Bild mit 576 Zeilen zu je 768
Punkten.
Da TV heutzutage farbig ist, sind für jeden Bildpunkt je drei
Byte nötig. Eine Bildzeile besteht folglich aus 2304 Byte, ein
Bild
(576 Zeilen) aus 1,3 MByte. In einer Sekunde fallen 33 MByte an.(Man
kann
auch mit nur 2 Byte pro Pixel rechnen. Dann erhält man 22 MByte/s.
Das klingt dann weniger dramatisch, ändert aber nichts
grundlegendes
am Sachverhalt.) Solche Datenmengen lassen sich nicht direkt speichern.
Aus diesem Grunde verwenden digitale Speichermedien zwei Tricks.
Super-Video-CD (SVCD)
- historisch
Auf einer SVCD werden alle 576 Bildzeilen abgespeichert. Jede Zeile
enthält aber nur 480 rechteckige Pixel (die zusammen so breit sind
wie die 768 quadratischen Pixel des Norm-TV-Bildes). Damit ergibt sich
rechnerisch eine Rohdatenrate von 14 MByte/s. Dieser wird nun im
MPEG-2-Verfahren
auf ca. 300 kByte/s komprimiert (ca. 46 fache Komprimierung). Das
entspricht in etwa der doppelten CD-Geschwindigkeit. Die Datenrate
eines
MPEG-2
codierten Videos ist aber (im Gegensatz zu MPEG-1) nicht konstant.
Ruhige
Videosequenzen werden stärker komprimiert als Abschnitte mit
vielen
Bewegungen im Bild. Dadurch erreicht MPEG-2 eine deutlich bessere
Bildqualität
als MPEG-1, das bei schnell bewegten Bildern starke
Kompressionsartefakte
produziert.
Durch die variable Datenrate lässt sich vor dem Ende einer
MPEG-2-Codierung nicht genau sagen, wie lang das MPEG-2-File
letztendlich
werden wird.Man kann dem Encoder aber einen Richtwert für die
durchschnittliche
Datenrate vorgeben. Trotzdem ist es kaum möglich eine CD-R exakt
mit
MPEG-2 zu füllen. Die Länge einer SVCD ist von der
gewählten
Durchschnittsdatenrate abhängig, und Beträgt in etwa 35
Minuten
(650 MByte-Rohling mit 2,5 MBit/s). Bei verringerter Bildqualität
lassen sich auf einen 700 MByte-Rohling maximal 45 Minuten quetschen (2
MBit/s).
Sowohl VCD wie auch SVCD können auf der CD-R als CD/XA Mode2
Form2 gebrannt werden. Dabei wird auf einen Teil der
CD-Fehlerkorrektur
verzichtet, und dafür 13% mehr Daten auf der CD untergebracht. Auf
einen 80min-Rohling passen dann 795 MByte.
DVD
Eine DVD arbeitet wie eine SVCD mit MPEG-2
Kompression. Sie benutzt aber pro Zeile 720 (rechteckige) Pixel, die
also
kleiner als bei der SVCD sind. Dadurch ist auch die horizontale
Auflösung
der DVD etwas besser. Eine weitere Steigerung der Bildqualität im
Vergleich zur SVCD gelingt durch eine geringere Komprimierung der
Videodaten.
Die DVD bietet mit mindestens 4,7 GByte soviel Platz wie 7 CDs, da kann
man sich das erlauben. Bei einer durchschnittlichen Datenrate von 4
MBit/s
passen auf eine DVD-R immerhin 100 Minuten Video in bester
Qualität
- also ein ganzer Spielfilm. Längere Filme lassen sich durch eine
höhere gewählte Kompression (geringere Datenrate und also
etwas
verringerte Bildqualität) auf eine DVD quetschen.
Original gepresste Video-DVDs haben oft zwei Datenschichten
übereinander.
Die daraus resultierende Datenkapazität von über 9 GByte
bietet
den zusätzlichen Platz für unterschiedliche Tonspuren,
Untertitel
und Bonusmaterial. Außerdem arbeiten originale DVDs mit
Datenraten
von etwa 6 MBit/s, um eine hohe Bildqualität zu
gewährleisten.
DVB (digital-TV)
Das digital ausgesendete Fernsehen (egal ob über Satellit,
Kabel oder terrestrisch) verwendet (oft die selbe Bildauflösung
und)
die selbe Kompressionstechnik wie die DVD. Dementsprechend
überzeugend
gut kann auch die Qualität des Videobildes sein. Kann, denn die MPEG-2-Datenrate
kann ja hoch oder niedrig gewählt werden, und der Sender bezahlt
seine
Übertragung entsprechend der gewählten Bandbreite. Eine
Diskussionsrunde
im Fernsehen ist recht unbewegt. Sie kann hoch komprimiert mit geringer
Datenrate übertragen werden. Ein Action-Film oder eine
Sportübertragung
benötigen aber eine höhere Datenrate, ansonsten führen
alle
schnellen Bewegungen zu störenden, sichtbaren
Kompressionartefakten.
In einem DVB-Datenstrom (z.B. auf einem Satelliten-Transponder) werden
in der Regel mehrere Programme (6..9 TV-Programme + Radio +
Datendienst)
gleichzeitig übertragen. Die teilen sich die gesamt-Datenrate auf.
Die Gesamtdatenrate des Kanals kann man aus der Symbolrate und
dem FEC-Wert (Werte die im Sat-Receiver für jeden Sender
eingestellt
werden müssen bzw. sich beim Sendersuchlauf automatisch
einstellen)
errechnen und beträgt in etwa 30 MBit/s = 3.75 MByte/s für
einen
typischen Transponder. Ein Fernsehkanal benötigt davon jeweils
3..5
MBit/s (je nach 'Bewegtheit' des Programms), ein Radiokanal ist mit 128
kBit/s zufrieden.
Normalerweise sind diese Werte fest eingestellt, womit der
MPEG-2-Vorteil
der variablen Datenrate nicht zum Tragen kommt (Time Division
Multiplexing
- TDM). Es gibt aber auch schon die Möglichkeit, die Datenrate
unter
den Kanälen eines Transponders ständig flexibel abzustimmen
(Statistical
Multiplexing). Das Ergebnis ist für alle Kanäle eine
durchschnittlich
geringere Kompression und folglich eine bessere Bildqualität.
Im MPEG-2-Datenstrom von DVB sind (im Gegensatz zum MPEG-2 der DVD)
das Audio- und das Video-Signal synchronisiert. Wenn also einige Bilder
des Video-Streams oder einige Samples des Audio-Streams verloren gehen,
können beide Streams wieder synchronisiert werden, und der Film
bleibt
lippensynchron. Das funktioniert aber nur auf DVB-Receivern. Wird ein
DVB-File
auf DVD gebrannt, kann bei der DVD-Wiedergabe die Synchronität
verloren
gehen. Hier hilft ProjectX.
Daten-CD für Computer / DivX-CD
Wer damit zufrieden ist, Videos am PC zu genießen, der unterliegt
kaum Einschränkungen in Format und Datenkompression.
Eingebürgert
hat sich hier die DivX-Kompression (MPEG-4),
die
Videos
noch wesentlich effizienter komprimiert als MPEG-2. Das Ziel
ist es hier in aller Regel, einen ganzen Film auf eine CD-R zu
komprimieren.
Das fällt aber auch mit DivX schwer.
Bei voller DVD-Auflösung von 720x576 Pixel und DVD-ähnlicher
Bildqualität liefert DivX einen Datenstrom von etwa 250 kByte/s.
Da
ist ein 700 MByte-Rohling nach 45 Minuten voll.
Begnügt man sich mit der SVCD-typischen Auflösung von 480x576
kommen noch 170 kByte/s zusammen. Die 700 MByte-CD-R ist nach 77
Minuten
voll, die 870 MByte CD-R reicht für 95 Minuten. Da kann es
tatsächlich
gelingen einen ganzen Film auf eine CD zu quetschen. In der Praxis wird
aber die Datenrate weiter reduziert werden müssen, was die
Bildqualität
etwas einschränkt.
Da DivX-Video auf dem PC-Monitor im Vollbildverfahren (also nicht Interlaced)
ausgegeben wird, ist bei der Archivierung von Material was mit
Videokameras
(und nicht mit Filmkameras) aufgenommen wurde unbedingt eine
Deinterlacing-Software
zu benutzen. Das kann z.B. ein Deinterlace-Filter von VirtualDub
sein. Danach ist auch die Zahl der Zeilen pro Video-Bild keine heilige
Kuh mehr. Wer viel Zeit aber keinen CD-R-Platz hat kann danach das Bild
auch vertikal schrumpfen lassen um die Datenrate zu verringern.