Brennweite
Schärfe
Tiefenschärfe
Die Größe eines mit der Kamera fotografierten
Bereichs
hängt von der Größe des Filmnegativs und der Brennweite
der Optik ab. Der Abstand der Linse vom Filmmaterial muss für
eine scharfe Abbildung in etwa der Objektivbrennweite f
entsprechen.
(genauer unten).
Für eine Kleinbildaufnahme (36 mm x 24 mm) ergibt sich mit der sogenannten Normalbrennweite von 50 mm ein horizontaler Öffnungswinkel von 40°. Der Vertikale Öffnungswinkel beträgt nur 2/3 dieses Werts (27°), da das Negativ nur 24 mm hoch aber 36 mm breit ist. Auf der Bilddiagonalen ergibt sich ein Öffnungswinkel von 47°. |
|
Benutzt man eine Optik mit größerer Brennweite,
dann verschmälert
sich das Gesichtsfeld der Kamera. Eine doppelte Brennweite halbiert in
etwa den Öffnungswinkel der Kamera. Folglich brauchen
Teleobjektive
große Brennweiten und Weitwinkelobjektive kleine Brennweiten.
In einem kleinen Gehäuse (Kompaktkamera) ist kein Platz für lange Brennweiten. Da beim chemischen Film (KB / APS) die Negativgröße aber feststeht, haben solche Kameras in der Regel Weitwinkelobjektive. |
|
Da in der ganzen Welt der gleiche KB-Film verwendet wird,
sind die
Brennweiten der KB-Objektive auch einheitlich. Die Chips der
Digitalkameras
sind aber deutlich kleiner als das 36mmx24mm-große KB-Negativ. Um
den gleichen Sichtwinkel zu bekommen, müssen
Digitalkameraobjektive
viel kleinere Brennweiten haben. Da nun auch jeder Kamerahersteller
einen
andern Chip verbaut, sind die Brennweiten der Digitalkameras nicht
vergleichbar.
Um dem abzuhelfen, geben die Hersteller in der Regel auch auf
KB-Format
umgerechnete Brennweiten an.
Die kürzeren Brennweiten kommen einer kompakteren
Bauweise entgegen. Allerdings ist es schwierig, kleine Optiken mit den
Qualitäten
großer
Linsen zu entwickeln. Auch wirken sich Staub und anderer Schmutz auf
kleinen
Linsen deutlicher aus als auf großen. Für anspruchsvolle
Fotografie
wird man sich wohl über lang oder kurz auf eine einheitliches und
relativ großes Chipformat einigen müssen. (z.B. APS-C) Außerdem wirkt sich die verringerte
Sensorgröße negativ auf die
Lichtempfindlichkeit aus und vergrößert die
Tiefenschärfe. |
Ein Bild ist scharf, wenn ein kleiner Punkt der realen Welt
auch auf
dem Film scharf abgebildet wird. Dazu muss alles Licht, was von
diesem
Punkt abgestrahlt wird, durch die Optik auf einen Punkt des Film
fokussiert
werden.
Eine 50 mm-Optik bündelt paralleles Licht auf einen 50 mm
hinter
der Linse liegenden Punkt. Als parallel kann man Licht bezeichnen, das
aus unendlicher Entfernung kommt, z.B. in der Astronomie von einem
anderen
Stern. Zumindest sollte das abzulichtende Objekt in einer Entfernung
sein,
die extrem groß im Vergleich zur Brennweite ist. Der Abstand zwschen Linse und schaffem Bils (Film/Chip) ist die Bildweite "b" und die Brennweite ist "f". Man sieht, dass in diesem Fall f=b gilt. |
|
Reale Objekte sind in der Regel nicht unendlich weit
entfernt. Folglich
gelangt Licht von so einem Punkt nicht parallel, sondern auf einem
Kegel
in die Kameraoptik. Dieser zusätzliche Kegelwinkel wird von einer
50 mm vor dem Film befindlichen 50mm-Optik nicht ausgeglichen. Der
Fokus
ist hinter dem Film. Auf dem Film bildet das Licht eine Scheibe. Das
Bild
ist unscharf, da keine exakten Strukturen erkannt werden können.
Je
größer der Scheibendurchmesser, desto unschärfer das
Bild. |
|
Um ein solches Objekt scharf abzubilden, muss die Linse
etwas
weiter als ihre Brennweite vom Film platziert werden. Dann genügt
der Platz zwischen Linse und Film zum Fokussieren des
kegelförmigen
Lichtbündels. Das nennt man das Scharfstellen des Bildes. Je näher ein Objekt ist, desto mehr muss die Linse vom Film "weggeschraubt" werden. Der Abstand von der Linse zum abzubildenden Objekt bezeichnet man als Gegenstandsweite "g". Wenn g kleiner als unendlich ist, dann ist b offensichtlich etwas größer als f. Deswegen muss die Linse etwas vom Film/Chip weggerschoben werden, um ein scharfes Bild zu bekommen. Genaugenommen gilt: 1/f=1/b+1/g. Die Bildweite errechnet man nach b = 1 / ( 1/f - 1/g ). |
Weitwinkelobjektive haben mit ihren kleinen Brennweiten (f klein, 1/f groß) die beste Tiefenschärfe. Nur mit solchen Objektiven kann man Fixfokus-Kameras (mit festem Abstand zwischen Linse und Film) bauen.
zu 2.
Ein zweiter Weg zu bessere Tiefenschärfe, ist die
Verringerung
des Linsendurchmessers. Genaugenommen geht es darum, den von der Linse
kommenden und auf den Film fallenden Lichtkegel spitzer zu machen. Ein
spitzerer, dünnerer Lichtkegel führt automatisch zu kleineren
Lichtscheibchen, wenn sich das Objekt vor oder hinter der eingestellten
Entfernung befindet, und nicht genau auf den Film fokussiert wird. Entscheidend für diesen Kegel ist nicht nur der Linsendurchmesser, sondern auch die Brennweite. Das Verhältnis von Brennweite (f) zum Objektivdurchmesser (d) sollte möglichst groß sein. Dieser Wert ist Fotografen als Blendenwert (k) bekannt
|
|
Da eine große Brennweite aber die Tiefenschärfe
generell
verringert (siehe zu 1.) bleibt nur, den Durchmesser der Optik zu
verkleinern.
Das erfolgt mit der Blende. Ein großer Blendenwert (also kleiner
Blendendurchmesser) führt aber nicht nur zur besseren
Tiefenschärfe,
sonder er verringert auch die 'Helligkeit' auf dem Film. Bei halbierter
Blende fällt nur noch 1/4 des Lichts auf den Film. Folglich
muss
man 4 mal so lange belichten. Dadurch steigt die Verwackelungsgefahr,
wodurch
das
ganze
Bild
unscharf werden kann. Aus dem Rege in die Traufe. |
Die Tiefenschärfe ist als gestalterisches Element beim
Fotografieren
sehr wichtig. leider ist sie sehr schwer abzuschätzen.
Sucherkameras
bieten gar keine Möglichkeiten, die Tiefenschärfe zu
beurteilen.
Auch die allermeisten SLR-Kameras halten die Blende bis zum
Auslösen
des Fotos ganz offen, und bieten somit keine Möglichkeit, die
Tiefenschärfe
abzuschätzen.
Ältere mechanische Kameras boten an dieser Stelle mehr Komfort.
Hier war es oft möglich, die Blende auf den gewählten Wert zu
schließen, während man durch den SLR-Sucher schaute. Damit
sah
der Fotograf zwar ein dunkleres Bild, aber er sah es mit der
Tiefenschärfe
des zu schießenden Fotos.
Heute versuchen vordefinierte Belichtungsprogramme eine Kombination aus Blende und Belichtungszeit zu wählen, bei der sich eine dem Motiv angemessene Tiefenschärfe ergibt.