Neuinstallation des VDR Nr. 2
(November 2006)

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Einleitung
Vorbereitung
Software-Installation
Webinterface
Und dann Mahlzeit ISO 3.2
Fazit

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Einleitung

Nach über einem halben Jahr problemlosem Betrieb traten bei meinem 2. VDR drei Probleme auf:

  1. Ab und zu "hakelte" das Bild. Es kam manchmal zu Bildstörungen
  2. Das Burn Plugin produzierte unlesbare DVDs.
  3. Die EPG-Daten waren teilweise verstümmelt.
Die einzige nennenswerte Änderung die ich in diesem halben Jahr vorgenommen hatte, war der Übergang vom Analogton auf eine digitale Audioverbindung vom VDR zum AV-Receiver. Wo sollte man die Fehlerursache suchen?
Die einfachste Lösung aller Probleme wäre eine Neuinstallation. 
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Vorbereitung

Da ich eine Neuinstallation plante, mussten alle wichtigen Daten des VDR gesichert werden. Die auf dem VDR aufgezeichneten TV-Sendungen auf meinen Debian-Server zu kopieren, nahm eine ganze Nacht in Anspruch (100 MBit-LAN). Dann mussten auch noch viele Files gerettet werden, die die Feineinstellung des VDR enthielten:

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Software-Installation

Die Installation von LinVDR 0.7 und das nachfolgende umständliche Einspielen diverser Patches wollte ich umgehen.

Es gibt von Mahlzeit (Nickname) ein fertiges ISO-File, das einen LinVDR 0.7 mit allen aktuellen Ergänzungen enthält. Damit lässt sich ein aktuelles System in einem Rutsch installieren. Ich lud das ISO aus dem Web und brandte es auf CD. Mein VDR wurde mit Monitor und Tastatur versehen, die CD eingelegt und gebootet. Die CD bietet die Optionen "Neuinstallation" und "Update eines bestehenden Systems". Ich versuchte das Update, aber danach bootete Grub nicht mehr. Also versuchte ich die Neuinstallation, die ohne Komplikationen ablief.

Nachdem ich am VDR die Netzwerkeinstellungen vorgenommen hatte, entfernte ich Monitor und Tastatur. Der Grund-VDR funktionierte, den Rest konnte ich nun via Netzwerk erledigen. Das war insbesondere das Hineinkopieren der Files für die IR-Fernbedienung (für Lirc), der Kanalliste, Kommando-Files für Menues und einiger Scripte.

Nachdem ich einen Film vom Server zurück auf den VDR kopiert hatte, versuchte ich daraus mit dem Burn-Plugin eine DVD zu erstellen. Das funktionierte, auch wenn das Plugin am Ende einen Fehler meldete. Die DVD war fehlerfrei.

Das Malzeit-ISO ist eine tolle Sache. Man installiert ein aktuelles LinVDR mit aktueller VDR-Version, aktuellem Linux-Kernel. und vilen aktuellen Plugins. Das versüßt das Warten auf LinVDR 0.8

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Webinterface

VDR lässt sich normalerweise komfortabel über sein Web-Interface (VDR-Admin) bedienen. Als ich nun von einem PC im Hausnetz dieses Interface aufrufen wollte, schlug das fehl. Auf dem VDR fand ich VDR-Admin gar nicht mehr, was war geschehen?
Eher zufällig stolperte ich über die auf dem VDR installierte Software XXV, und im VDR-Forum und im VDR-Wiki erfuhr ich, dass das der VDR-Admin-Nachfolger sein soll. Ich versuchte sein Webinterface aufzurufen (Port 8080) und landete im Login-Screen von XXV. Im Wiki fand ich dann die Default-Einstellung für Nutzername und Passwort (xxv & xxv).

Nun, es war wie immer, wenn man etwas bekanntes gegen etwas neues tauschen muss. Es dauerte eine Weile, bis ich mich in XXV zurecht fand, und mich mit dem Interface etwas anfreundete. Erschwert wurde das dadurch, dass die in XXV per Default eingestellten Pfade zu diversen VDR-Dateien nicht mit den realen Pfaden in LinVDR übereinstimmten. Ich musste also diverse Dinge einstellen, deren Bedeutung ich nicht voll abschätzen konnte. Schließlich liefen aber die wichtigsten Funktionen.

Dann lief meine Ramdisk voll, obwohl ich sie von vornherein schon mit 16 MByte recht großzügig angelegt hatte. Zu XXV gehört ein MySQL, dessen Log-File auf der Ramdisk abgelegt wurde. Dieses File verstopfte die Ramdisk in kurzer Zeit. Im Forum empfahl man, im MySQL-Config-File das Logfile abzuschalten. Ich suchte und fand das Config-File. Es enthielt keine Schalter für das Log-File, aber den Pfad und Namen dieses Files. Mangels Alternative kommentierte ich diesen Pfad aus. Das funktionierte. Nach dem Löschen des alten Log-Files wurde kein neues mehr angelegt.

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Und dann Mahlzeit ISO 3.2

Scheinbar lief der VDR wieder, aber das böse Erwachen kam, als zwei Sendungen gleichzeitig aufgenommen wurden. Es gab jede Menge Bildaussetzer, und der VDR reagierte kaum noch auf die Fernbedienung. Erst hatte ich den Werbepausensucher NOAD in Verdacht, der sich bis zu 99,9% der CPU-Zeit nahm, aber da er mit extrem kleiner Priorität läuft (nice =19) hätte er eigentlich nicht verantwortlich sein dürfen.

Dann viel mir auf, dass sich das Webinterface XXV mit der MySQL-Datenbank nahezu 100 MByte Hauptspeicher nahmen. In einem VDR mit 128 MByte RAM, von denen bis zu 16MByte für die Ramdisk abgezweigt werden, bleibt da fast nichts mehr für andere Prozesse übrig. Wenn der VDR nun  dadurch gezwungen wird, virtuellen Haupspeicher auf der Festplatte zu benutzen (Swap-File), dann wäre das eine gute Erklärung für die Aussetzer bei den Aufnahmen. Das Festplatteninterface war durch das Swapen so stark belastet, das eine rechtzeitiger Festplattenzugriff zum Aufzeichnen und Wiedergeben nicht mehr garantiert war.
Also verdoppelte ich den Haupspeicher auf 256 MByte. Damit verschwand das Problem.

Der neue VDR lief wieder stabil. Trotzdem konnte ich mich mit XXV nicht so recht anfreunden.

Mahlzeit brachte dann ein verbessertes ISO (3.2) heraus, und ich installierte es anstelle des ISO 3.1. Das neue ISO enthält eine Reihe korrekturen, und ermöglicht die Wahl zwishen VDRAdmin und XXP. Ich entschied mich für VDRAdmin.
Mahlzeit entwickelte ein Update-Skript, das automatisch den VDR auf dem neuesten Stand hält, indem es von Mahlzeits Server Patches nachlädt und installiert. Leider ist dieses Skript nicht im ISO 3.2 enthalten, aber es lässt sich leicht nachinstallieren.

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Fazit

Der neue VDR läuft wieder stabil. Weder das parallele Aufnehmen mehrerer Sendungen noch das DVD-Brennen bringen ihn aus der Ruhe.
Danke Mahlzeit, das war saubere Arbeit.

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Autor: sprut
erstellt: 06.11.2006
letzte Änderung: 27.02.20067