PC-Netzteil als
12V-Schaltnetzteil
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+++ Vorsicht
Lebensgefahr
+++
Die Arbeit an
Schaltnetzteilen
kann lebensgefährlich sein. Wer keine einschlägigen
Kenntnisse
und Erfahrungen aufweist, darf netzbetriebene Schaltnetzteile weder
umbauen
noch überhaupt öffnen.
Einleitung
Für einige Experimente benötige ich 12VDC bei sehr hohen
Strömen
von 10 .. 20 A. Anfangs benutzte ich eine alte Autobatterie, die aber
im
Verlaufe der Experimente endgültig den Geist aufgab. Auf meiner
Suche
nach einer alternativen Stromquelle, fiel mir in meinem Bastelkeller
ein
300W ATX-Computer-Schaltnetzteil in die Hände, das ich nicht mehr
benötigte. Eigentlich sollte dieses Netzteil in der Lage sein,
nach
einigen Modifikationen 12V/20A zu liefern. Der Umbauplan scheiterte
aber
zunächst daran, das es mir nicht gelang eine Beschreibung des in
diesem
Netzteil verwendeten Steuerchips aufzutreiben.
Ein halbes Jahr später besuchte ich eine dänische
Web-Seite
von Thomas Scherrer (Amateurfunkrufzeichen OZ2CPU) ( http://www.webx.dk/index.htm
), die mir zuvor wegen ihrer konsequenten Eigenbau-Projekte aufgefallen
war. Hier wurde z.B. eine Wasserkühlung für PCs fast ohne
Fertigbauteile
aufgebaut (Man nehme ein Stück Kupfer vom Schrottplatz und eine
Fräse
...). Zufällig fand ich hier auch die Beschreibung des Umbaus
zweier
PC-Schaltnetzteile zu 13,8V-Netzteilen, wie sie für mobile
Funkgeräte
oft verwendet werden ( http://www.webx.dk/oz2cpu/radios/psu-pc400-mod.htm
). Eines der beiden SNTs (ein 400W ATX-Typ) war mit meinem 300W-Typ
fast
identisch. Es benutzt die selbe Platine und den selben Steuerchip und
der
dänische Funkamateur, der den Umbau beschrieben hatte, hatte im
Ramen
des Umbaus den Stromlaufplan des SNT aufgenommen, und die Funktionen
fast
aller Pins des Steuerschaltkreises im Stromlaufplan beschrieben. Da war
endlich das Know-How, das ich so dringend benötigte.
Nun konnte auch ich endlich mein Netzteil modifizieren. Mein Umbau
ist
fast eine genauer Nachbau der dänischen Modifizierung. Der
wesentliche
Unterschied ist die andere Ausgangsspannung. Da aber nicht jeder des
Dänischen
mächtig ist (ich auch nicht), will ich den Umbau hier noch einmal
kurz beschreiben. Die wichtigste Referenz für diesen Umbau ist
aber die originale dänische Webseite, auf der sich auch alle
Stromlaufpläne
finden.
Computer-ATX-Netzteile
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Der große Vorteil von Computer Netzteilen ist ihr geringer Preis.
Höchste Stückzahlen, weltweiter Absatz und harter Preisdruck
sind die Ursache dafür, dass man ein 300W-SNT für unter 25 €
erstehen kann. Ein normales SNT für 13,8V / 20 A kostet dagegen
über
100 €, obwohl es nicht mehr Leistung bereitstellt. |
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ATX-Netzteile bestehen eigentlich aus 2 Netzteilen. Ein
5-V-stand-by-Netzteil
läuft permanent, und liefert +5V, die bis zu 2A belastet werden
können
(purpurne Leitung). Dieses SB-Netzteil kann nur ausgeschaltet werden,
wenn
des Netzteil vom Netz getrennt wird (z.B. mit dem Schalter an der
Rückseite).
Ein zweites Netzteil wird eingeschaltet, sobald die Leitung
'Power-on'
(grün oder grau) mit Masse verbunden wird. Dieses Netzeil liefert
hochbelastbare positive Spannungen von +3,3V (orange), +5V (rot) und
+12V
(gelb) sowie wenig belastbare negative Spannungen von -5V (weiß)
und -12V (blau). Diese 5 Spannungen werden über einen gemeinsamen
Transformator geliefert. Folglich sind sie auch untereinander
abhängig.
Ein Regelschaltkreis versucht die PWM-Regelung des Netzteils immer so
einzustellen,
dass alle 5 Spannungen innerhalb ihrer Toleranzen liegen. Weicht
eine
Spannung zu sehr ab, schaltet sich das Netzteil aus.
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Das von mir verwendete SNT war ein 300W-Typ. Als Dauerlast
sind folgende
Werte zulässig:
- 3,3V / 14A = 46W
- 5V / 20A = 100W
- 12V / 6A = 72W
- -5V / 0,5A ~ 3W
- -12V / 0,8A = 10W
- 5Vsb / 2A = 10W (stand-by)
Das ergibt zusammen aber gerade einmal 240W. Wenn man dann noch
berücksichtigt,
dass die +5V und die +3,3V-Leitung zusammen nur mit 110W belastet
werden
dürfen, erhält man eine zulässige Dauerlast von 205W.
Auf
eine alleinige Nutzung der +12V-Leitung bezogen wären das immerhin
noch 17A Dauerlast, die dem Gerät zu entlocken sein
müssten.
Kurzzeitig sollten 23A möglich sein.
Die im Typenschild angegebenen 300W sind bei diesem SNT jedenfalls
die Eingangsleistung, und nicht die Ausgangsleistung! |
Aufbau
|
Hier wurde das Netzteil geöffnet, und der Deckel zur
rechten Seite
gelegt. Auf dem Deckelblech ist die PFC-Spule befestigt (power factor
correction),
die die pulsweise Belastung des Stromnetzes vermindern soll.
Eine Leiterplatte trägt alle wesentlichen Baugruppen.
An der Gehäuserückwand befindet sich ein 80mm-Lüfter,
der Luft aus dem Netzteil heraussaugt, die Kaltgerätebuchse mit
Netzfilter
(grüne Platine oben links) und der Netzschalter (unter der
grünen
Platine versteckt). |
|
Hier die Platine:
Vorn links sind die Eingangsfilter für die Netzspannung. Links
sieht man den Gleichrichter für die Netzspannung und dahinter zwei
ELKOS für je 470µF/200V die in Reihe geschaltet sind um die
primären gleichgerichteten ca. 325VDC aufzunehmen.
Das linke Kühlblech kühlt den Transistor des
5V-sb-Netzteiles,
sowie die beiden Transistoren des Hauptnetzteiles.
Es folgen in der Mitte drei Trafos. Der vordere Trafo ist der
Trafo
des 5V-sb-Netzteiles. Der Trafo in der Mitte dient der Ansteuerung der
Hauptnetzteil-Transistoren. Der hintere Trafo ist der Trafo des
Hauptnetzteils.
Das 2. Kühlblech kühlt die Gleichrichter für
+3,3V, +5V
und +12 V. Rechts davon befinden sich die Ausgangsfilter für alle
Gleichspannungen.
In der vorderen rechten Ecke sitzt die Steuer- und
Regel-Schaltung
des Hauptnetzteils, die den PWM regelt, und alle Spannungen
überwacht.
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Der Steuerschaltkreis U2 (DR0183) regelt die Pulsweite des
60kHz-Taktes
des Netzteiles immer so, dass am Pin 16 des Schaltkreises genau 2,48V
anliegen.
(auf dem Foto links hinten unter dem weißen Klebstoffklecks)
Der Schaltkreis besitzt drei
Spannungsüberwachungseingänge:
- Pin 1 für +3,3 V (2,0 ... 4,0 V)
- Pin2 für +5V (3,0 ... 6,0 V)
- Pin 3 für +12 V über einen 3:1 Spannungsteiler
(2,3 ... 4,8 V)
Masse an Pin 9 schaltet das Netzteil ein. Liegen alle Spannungen im
Limit,
gibt Pin 11 ein power-good-Signal von 3,3V aus. |
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Das ist das leere Gehäuse, nach dem Ausbau der
Platine.
Der Lüfter hat im PC die Aufgabe, Luft aus dem
Gehäuse des
Rechners abzusaugen. Deshalb saugt er die Luft aus dem Netzteil.
Für
den Betrieb des Netzteils als eigenständiges Gerät, ist es
aber
vorteilhafter, den Lüfter in das Netzteil hinein blasen zu lassen.
Deshalb muss man den Lüfter umdrehen. Für die
Befestigung
des umgedrehten Lüfters benötigt man 2 Senkkopfschrauben
M4x35
sowie 2 M4-Muttern. Der Lüfter wird nur mit den oberen
Löchern
an der Rückwand angeschraubt, da die Platine des Netzteils keinen
Platz für Muttern an den unteren Befestigungslöchern
lässt..
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Die PFC-Drossel ist am Deckel des Netzteils angeschraubt. Sie
kann
dort verbleiben, und nach der Modifikation weiter verwendet werden. |
Abweichungen meines 300W-Netzteils vom 400W-Netzteil im
dänischen
Vorbild:
- Der Primärteil ist vollständig identisch.
- Die Ausgangsspannungsregelung und -Überwachung ist identisch.
- Der Haupttrafo trägt eine andere Beschriftung. Ob die
sekundären
12V-Wicklungen in der Lage sind, dauerhaft z.B. 20A zu liefern,
lässt
sich nicht einfach feststellen. Da hilft das Prinzip Hoffnung.
- Die Gleichrichter für +3,3V, +5V und +12V sind andere Typen,
die
auch
nur für geringere Ströme ausgelegt sind. Der Gleichrichter
für
den +5V-Pfad ist ein 2x16A-Typ, das sollte reichen, um 20 A zu liefern.
- Die Spule L1 ist ein Ringkern kleineren Durchmessers als im
400W-Gerät.
Bei zulässiger Normallast wird der Kern im 300W-Netzteil mit 400
A*Wdg.
belastet. Diese Belastung erreicht er mit einer einzigen 12V-Wicklung
(29
Windungen) schon bei 13,75 A.
Es könnte bei 29 Windungen und 20A (580 A*Wdg.) also zu einer Kernsättigung
kommen. Es sollte deshalb der Eisenpulver-Ringkern T106-26 von Reichelt
eingesetzt werden (1,10€), der dem 400W-Kern entspricht. Dieser wird
im 400W-Netzteil mit 710 A*Wdg. belastet. Dieser kann bei 29 Windungen
also bedenkenlos bis zu 24A belastet werden. Den kleineren
Original-Kern
habe ich in Versuchen nur bis 16A belastet, ob er darüberhinaus
einsetzbar
ist habe ich nicht ermittelt.
- Die Lüftersteuerung ist abweichend aufgebaut (siehe
unten).
Umbau
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Das Netzteil soll (neben der 5V-sb-Spannung) nur noch eine
einzige
Spannung (+12V) bereitstellen. Das vereinfacht die Spannungsregelung.
Folglich
können alle Ausgangsfilter sowie die Gleichrichterdioden für
-5V und -12V entfernt werden. Nur die +5V-Drossel L7 verbleibt an
ihrem Platz.
Ebenfalls verbleiben D12, R20, R25, C14 und C20. Der ehemalige
+5V-Gleichrichter
(D12) wird zukünftig als +12V-Gleichrichter dienen.
R46 verbleibt auch am Platz, er dient später als Grundlast
für
die +12V.
Alle Ausgangsdrähte werden entfernt, mit Außnahme
von 4 schwarzen
Masseleitungen und 4 roten +5V-Leitungen. Der +5V-Ausgang wird
später
als +12V-Ausgang dienen. Die verbleibenden Leitungen gehen also
später
zu den Ausgangsbuchsen.
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Das ist die Ausbeute:
- D10, D15...17, D21, D25, L1..4, L6, R43, R44, R57, R59,
C25, C28, C30,
C32, C33, C34, C37
Die große Ringkern-Spule L1 und der 2200µF/16V-Elko C32
werden
später weiterverwendet. |
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Der im Netzteil installierte 12V-Gleichrichter ist von den
drei großen
Gleichrichtern (3,3V / 5V / 12V) der schwächste. Deshalb wird der
5V-Gleichrichter nun für die 12V verwendet. Dafür muss
der
5V-Gleichrichter von den 5V-Ausgängen des Trafos getrennt und mit
den 12V-Ausgängen verbunden werden. Dabei sollte man sicheren
Abstand
zum primären Teil des Netzteils halten, da dieser galvanisch mit
dem
Stromnetz verbunden ist. |
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Nun wurden auch alle überflüssigen Teile der
Spannungsregelung/Überwachung
entfernt:
- R40, R42, R48..R56, R63, C35, C39, D23, D26, D27, Q8,
U3
Da der Steuerschaltkreis U2 aber die 3,3V, 5V und 12V auf Einhaltung
der
Limits überwacht, wird aus den 12V mit Spannungsteilern 3,3V und
5V
erzeugt, und den Überwachungseingängen zugeführt.
Pin 2 des Schaltkreises U2 (Spannungsüberwachung 3..6V)
benötigt
5V. Die bekommt er durch eine Dratbrücke zum Pin 13 (Vdd: 5V-sb).
Pin 1 des Schaltkreises U2 (Spannungsüberwachung 2..4V)
benötigt
3,3V. Die bekommt er durch einen 100 Ohm-Widerstand (ehemaliger R51)
zum
Pin 2 (5V) und einen 150 Ohm Widerstand nach Masse (kann an Stelle von
C28 eingelötet werden).
Im Gegensatz zu dänischen Modifikation belasse ich R39 bei seinem
Wert von 2 kOhm, da ich keine 13,7 V sonder 12V erzeugen will. |
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Der Regeleingang Pin 16 des Steuerschaltkreises U2 (der
früher
von 3,3V, 5V und 12V beeinflusst wurde), wird über einen
Spannungsteiler
nur noch mit den 12V verbunden. Damit werden die 12V optimal
stabilisiert.
Dafür wird ein neuer R48 mit 120 kOhm eingebaut, und der ehemalige
+5V-Ausgang des Netzteils mit dem ehemaligen +12V-Ausgang verbunden.
R48
(120k) und R45 (34k) bilden nun einen Spannungsteiler, der am Pin 16
die
Nominalspannung von 2,48V genau dann erzeugt, wenn das Netzteil 11,23 V
abgibt. Wer exakt 12.0V braucht, muss zu R45 noch einen
390kOhm-Widerstand
parallel einlöten.
Nun muss noch das Ausgangsfilter an die neuen
Bedürfnisse
angepasst werden. Wir brauchen nur noch ein Filter, da nur eine
Spannung
erzeugt werden soll. Die alte Siebdrossel L1 muss modifiziert
werden.
Ihre 4 Spulen werden abgewickelt. Nun werden mit zwei parallelen
1-qmm-Kupferlackdrähten je 29 Windungen aufgewickelt.
(Drahtlänge
2 x 1,3 m). Die neue Spule wird in den alten +5V-Zweig der L1
gelötet.
Alternativ kann man bei Reichelt ein Rinkern T106-26 (1,10€;
AL=93nH) kaufen und mit 29 Windungen (80µH) bewickeln.
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Der ehemalige Kondensator C32 (2200µF/16V) wird als
neuer C30
wieder eingebaut. Dieser low-ESR-Kondensator bildet zusammen mit der
neuen
L1 das erste Ausgangsfilter des 12V-Netzteils. Ein zweiter ELKO
(2200µF/16V)
wird zu diesem neuen C30 parallelgeschaltet. Dazu wird er auf die
Position
von C25 gelötet, und sein Plus-Anschluss auf der
Platinenunterseite
mit dem Plus-Anschluss von C30 verbunden. |
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Das ist die obere rote Verbindung auf diesem Foto.
Dem folgt aber noch ein 2. Ausgangsfilter mit L7.
Dafür muss man möglichst viel Kapazität zum Sieben
der 12V hinter L7 bereitstellen. Der Autor empfieht insgesamt
6600µF/16V.
Die beengten Platzverhältnisse machen das schwierig. ELKOs mit
10mm
Durchmesser gibt es bei den einschlägigen Händlern nur bis
1000µF.
Durch das Verbinden der ehemaligen Ausgangsanschlüsse
für
+5V und +12V (untere rote Verbindung auf dem Foto) lassen sich die
Einbauorte
von C32 und C33 nutzen (je 1000F).
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Einen weiteren 1000µF habe ich in etwa dort
untergebracht, wo
früher C43 war (rechter ELKO, im Foto aber noch falsch herum
gepolt!!)
Einen 2200µF-ELKO habe ich zwischen die Leitungsausgänge von
+12V und Masse gelötet. (Linker ELKO auf dem Foto) |
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Pin 9 des Steuerschaltkreises (Power-on) wird mit Masse
verbunden,
damit das Netzteil beim Betätigen des Netzschalters auch
zuschaltet.
Pin 11 (Power-good) könnte über einen 1kOhm Widerstand
mit einer LED verbunden werden, die die korrekte Funktion des Netzteils
signalisiert.
Leider ist dieses Pin kaum in der Lage mehr als 2 mA abzugeben. Deshalb
habe ich diese Leitung entfernt. Ebendso entfernt wurde die purpurne
+5V-sb-Leitung.
Im Lastbereich von 2,5..6A zeigt die Regelung des Netzteiles
Unstabilität
(100mV Schwingungen der Ausgangsspannung mit 700..800 Hz, vermutlich
Resonanz
des Ausgangsfilters). Im dänischen Vorbild wurde das durch eine
Erhöhung
von C31 auf 47 nF behoben, bei mir reichten 33nF. (Ein Nachbauer
musste den Wert auf 68 nF erhöhen.) Das macht den
PWM-Regelkreis
etwas träge, aber das Netzteil regelt damit Lastschwankungen noch
innerhalb von 20ms aus.
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Lüfterregelung
Im dänischen Original weicht die Lüfterregelung von meinem
Netzteil ab. Dort betragen R33 und R34 150 Ohm bzw. 6,2 kOhm, und das
positive
Ende des NTC ist mit +12V verbunden. In meinem Netzteil betragen R33
und
R34 4,1kOhm bzw. 520 Ohm, und das positive Ende des NTC ist mit
+3,3V
verbunden. Deshalb verändere ich an der Lüftersteuerung
nichts,
außer dass ich das positive Ende des NTC mit Pin 1 des
Schaltkreises
U2 (+3,3V) verbinde. Der NTC ist bereits am Diodenkühlblech
montiert.
Im dänischen Original wurde die parallel zum Transistor Q7
einsgesetzte
Z-Diode entfernt, damit der Lüfter erste bei Erwärmung des
Netzteils
anläuft. Darauf habe ich verzichtet. Mein Lüfter läuft
immer
mit einer Leerlaufdrehzahl, und beschleunigt bei einer Erwärmung.
Gehäuse
|
Das Gehäuse wird weiterverwendet, aber im Unterschied
zum Einbau
in einem PC-Tower auf dem Kopf betrieben. In dieser Lage, liegt die
Leiterplatte
des Netzteils unten. Das Loch im Gehäuse, durch das vorher die
Ausgangskabel
geführt wurden, habe ich mit Leiterplattenstücken beidseitig
zugeklebt (Epoxydkleber). Zwei 9mm-Bohrungen in diesem Bereich nehmen
je
eine isolierte 4-mm-Schraubklemme auf. Die Schraubklemmen werden mit
den 4
roten
(+12V) bzw. 4 schwarzen (Masse) Ausgangsleitungen der Netzteilplatine
verbunden.
Eine 5 mm-Bohrung unterhalb der linken Polklemme nimmt eine grüne
LED auf. Diese wird über einen 1kOhm-Widerstand mit den
Ausgangspolklemmen
verbunden, und dient als Betriebsanzeige.
Das Gehäuse wurde blau lackiert und mit Gummifüßen
versehen. |
Fazit
Im Ergebnis habe ich ein leistungsstarkes 12-VDC-Netzteil fast umsonst,
da das ATX-Netzteil ja überflüssig war. Das macht Lust
darauf,
auch ältere PC-Netzteile (aus der vor-ATX-Zeit) wieder nutzbar zu
machen.
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Die Leerlaufspannung liegt bei 11,16V und ändert sich
unter Last
um wenige 0,01V. Eine 100 Hz Restwelligkeit in der
Größenordnung
von 10mV p-p ist vorhanden. Bei Lastschwankungen ändert sich die
Spannung
kurzfristig um einige 10 mV, diese Schwankung wird aber innerhalb von
weniger
als 20ms wieder ausgeregelt.
Stärker ist die Reaktion, bei plötzlicher Belastung
aus dem
Leerlauf. Auf nebenstehendem Bild wird das SNT aus dem Leerlauf heraus
mit 3 A belastet, und die Belastung wieder weggenommen. Die Spannung
bricht
um 300mV ein, was aber nach 20ms wieder ausgeregelt ist. Bei Entlastung
springt die Spannung um 150mV nach oben, um dann nach 20..40 ms wieder
ausgeregelt zu sein.
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Auf nebenstehendem Bild wird das SNT aus dem Leerlauf heraus
mit 10
A belastet, und die Belastung wieder weggenommen. Die Spannung bricht
nur
für Mikrosekunden um 500mV ein. Nach 15 ms ist sie wieder
völlig
ausgeregelt, es verbleibt eine 100-Hz-Restwelligkeit von 20 mV p-p
während
der Belastung. Bei Entlastung springt die Spannung um 200mV nach oben,
um dann nach 20..40 ms wieder ausgeregelt zu sein. |
|
Unter einer Grundlast reagiert das SNT viel besser. Hier wird
von 1,25A
auf 3A und dann wieder auf 1,25A belastet. Die Spannung schwankt nur um
60mV und wird prompt ausgeregelt. In diesem Bild sieht man durch die
hohe
Verstärkung auch die 100Hz-Grundwelligkeit. |
Da für den Umbau keinerlei Eingriffe am
Primärspannung-führenden
Teilen nötig sind, kann eine erfahrener, verantwortungsvoller
Bastler
so einen Umbau durchaus vornehmen.
P.S.
Ich habe nur diesen einen SNT-Typ umgebaut, und die Erfahrungen lassen
sich auf andere SNTs mit identischer Platine übertragen.
Stellt mir bitte keine Fragen wie: 'Kann man auch das Netzteil XYZ
umbauen?' Sicherlich kann man auch das XYZ-SNT umbauen, aber helfen
kann
ich dabei nicht.
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Autor: sprut
erstellt: 20.01.2004
letzte änderung: 26.06.2004