Spektrumanalyser
Frequenzmesser
Leistungsmesser
Networkanalyzer
Signalgenerator
Rauschquelle
Nahfeldsonde
Software-Defined-Radio
Was dem Mechaniker Hammer und Zange sind, das sind für den
Elektroniker das Multimeter und das Oszilloskop. Und beides hat in
der HF-Technik so gut wie keine Bedeutung!
Mit dem Multimeter prüft man vielleicht noch Betriebsspannungen,
für HF-Parameter taugt es aber nichts.
Und das Oszilloskop? Dafür gäbe es schon Anwendungen, aber um z.B.
ein 5 GHz Signal mit dem Oszi darzustellen, müsste dieser auch 5
GHz Bandbreite haben. Seine ADCs sollten also mindestens 10
Gigasamples (besser wäre 50 GS) können. Aber schon Oszis mit 1GHz
Bandbreite kosten deutlich über 10.000 €, und sowas ist nicht
wirklich gut genug. Selbst die Messkabel des Oszis kosten bei
solchen Bandbreiten tausende Euro. Das bleibt also den Profis
vorbehalten.
Aber eigentlich kann man auf das Oszilloskop auch ganz gut
verzichten. Es dient ja dazu, die Form einer Schwingung im
Zeitverlauf zu sehen. In der HF-Technik geht man aber davon aus,
dass alle Schwingungen sinusförmig sind, und Abweichungen davon
nur scheinbar durch die Überlagerung mehrerer sinusförmigen
Signale entstehen. Was man also messen muss ist Frequenz und
Amplitude, und das möglichst von mehreren Signalen auf einem
Anschluss gleichzeitig. Und das macht der Spektrumanalyser viel
besser als ein Oszi.
Hochwertige HF-Messtechnik ist erstaunlich langlebig, wie man an
den Beispielfotos dieser Seite sehen kann. Alles, auf dem z.B.
"Hewlett Packard" steht, wurde spätestens 1999 hergestellt, denn
in jenem Jahr benannte sich die Firmensparte in "Agilent" um (und
produzierte die Geräte mit neuem Logo weiter). Solche Geräte
wurden nicht selten über 10 Jahre lang produziert, und Jahrzehnte
lang genutzt. Ist ja auch alles nicht ganz billig.
Spektrumanalyser/Spektrumanalysator (SA)
Wer einen Spektrumanalysator sein eigen
nennt, brauch nicht unbedingt einen Frequenzmesser. Der
Spektrumanalysator misst schließlich auch die Frequenz, und
kann das sogar dann, wenn mehrere Frequenzen im Signal
enthalten sind für jede einzelne Frequenz tun. Der
Frequenzmesser ist allerdings genauer, und oft wohl auch
preiswerter. Man sollte aber immer daran denken, dass er
immer nur die Frequenz des größten Signals misst, falls
mehrere Frequenzen gleichzeitig präsent sind. Und bei
einem stark modulierten (z.B. getastetem) Signal versagt er
auch. Frequenzzähler bis 1,3 GHz (und z.T. bis 2,4 GHz) sind noch für erträgliche Geldmengen zu bekommen. Darüber wird es aber problematisch. Aber vielleicht findet man ja irgendwo noch ein altes Schätzchen wie z.B. einen HP5347A. Das nebenstehende Foto zeigt ein Kombigerät, das einen Frequenzmesser mit einem Leistungsmesser verbindet. Es ist hier im Frequenzzählermode und misst gerade 9 GHz mit einer Auflösung von 1 Hz. Damit das auch mit einer dazu passenden Genauigkeit passiert, habe ich im eine präzise Referenzfrequenz von 10 MHz durch das linke Kabel zugeführt. Der Signalgenerator, der die 9 GHz erzeugt ist mit der gleichen Referenzfrequenz synchronisiert. Im Ergebnis haben wir 1 Hz Abweichung in der Anzeige, dass schafft man nicht mit einem Spektrumanalysator Wenn es um Genauigkeit geht, ist der Frequenzzähler doch überlegen. Und so ganz nebenbei erkennt man den Wert einer stabilen Referenzfrequenz im Labor. |
Leistungsmesser/Powermeter (PM)
Wer einen Spektrumanalysator sein eigen nennt, brauch
nicht unbedingt einen Leistungsmesser. Der
Spektrumanalysator bestimmt schließlich auch die Leistung.
Der Leistungsmesser ist aber deutlich genauer. Es ist aber
tückisch, wenn am Messanschluss mehrere Signale
gleichzeitig anliegen. Während der Spektrumanalysator
Frequenz und Leistung für jedes Signal separat anzeigt,
misst der Leistungsmesser die Summe aller Leistungen. Bei einem Leistungsmesser will man kein langes
Signalanschlusskabel haben, da dieses ja mit seinen
Verlusten die Messung verfälschen würde. Deswegen sind
Leistungsmesser entweder kleine handliche Geräte, oder sie
bestehen aus einem Grundgerät und einem daran mit einem
ausreichend langen Kabel angeschlossenem Messkopf
(Sensor). Dann kann der Messkopf so dicht wie möglich an
die Leistungsquelle heran. Generell gibt es drei unterschiedliche Arten von
Sensoren in Leistungsmessern:
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Thermokoppler-Messkopf Der Standard für HF-Leistungsmessung war lange Zeit der Thermokopplermesskopf. Das ist im Prinzip ein Abschlusswiderstand/Dummy-Load mit korrekter Impedanz (meist 50 Ohm) in den das zu messende Signal eingespeist wird. Der Widerstand erwärmt sich durch die absorbierte Leistung. Die Temperatur wird von einem Thermoelement in eine Gleichspannung gewandelt, und diese wird dann gemessen. Solche Messköpfe erlauben eine Leistungsmessung bis hinab zu -30dBm (also 1 µW). Ist die HF-Leistung amplitudenmoduliert (also z.B. getastet), dann ermittelt so ein Messkopf die Durchschnittsleistung, da er sich ja nicht beliebig schnell erwärmen und wieder abkühlen kann. Man braucht den Messkopf, das Basisgerät und das Verbindungskabel. Am teuersten sind dabei die Messköpfe (> 200 €). Auch auf dem Gebrauchtmarkt kommen da schnell 1000 € zusammen. Die Messköpfe werden leider gelegentlich durch Überlastung zerstört. Beim Kauf also aufpassen! Das Foto zeigt einen Thermokopplermesskopf HP8481A (ohne Kabel und Grundgerät) mit einem Messbereich von -30dBm bis +20dBm bei Frequenzen von 50 MHz bis zu 18 GHz. |
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Dioden-Messkopf Moderne Leistungsmesser benutzen spezielle Diodenpärchen als Detektor. Gegenüber den Thermokopplermessköpfen reagieren diese viel schneller. Mit USB-Anschluss und geeigneter Software kann man sich den Leistungsverlauf z.B. bei HF-Pulsen schon fast wie auf einem Oszilloskop anschauen (nicht die HF selber, sondern deren Hüllkurve). Außerdem sind solche Messköpfe auch empfindlicher, einige gehen herab bis zu -70dBm (0,1 nW). Bessere Detektoren kombinieren zwei oder gar drei unterschiedlich empfindliche Diodenpärchen, und erweitern damit den Messbereich noch einmal deutlich. Kostet leider richtig Geld. Der hier abgebildete NRP8SN von Rohde&Schwarz geht bis 8 GHz und arbeitet von -70dB bis hinauf zu +23dB. Diese Dynamik von 93dB schafft er mit Hilfe von 3 Diodenpfaden. Dank USB und Webserver benötigt er kein Grundgerät, sondern wird per PC bedient. Der Preis von 4000€ ist leider außerhalb der finanziellen Reichweite von Bastlern. Vielleicht kaufen wir uns so was mal als Gebrauchtgerät in 20 Jahren. Ob es dann aber noch PCs mit USB gibt, auf denen die passende Software läuft, ist sehr fraglich. (Den jetzigen Laptop also später nicht wegwerfen sondern im Keller für die Zukunft einlagern!) Aber schon für das oben abgebildete etwas angegraute
Powermeter HP437B gibt es mit dem HP8484A einen
Diodenmesskopf, der Leistungen bis hinab zu -70dBm
messen kann. |
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Logarithmische Detektoren Für ca. 10 € bekommt man bei Ebay Testplatinen mit SMA-Buchse und dem Schaltkreis AD8318. Dieser Chip kann im Frequenzbereich von 1 MHz bis 8 GHz Signalpegel von -50 dB (10 nW) bis 0 dB (1 mW) recht linear in eine Spannung wandeln. Der Fehler überschreitet dabei nicht 1 dB (ca. 20%). Damit lässt sich ein sehr preiswerter, wenn auch nicht sehr präziser Leistungsmesser aufbauen. Findige Chinesen haben den Chip inzwischen mit einem Microcontroller und einem OLED-Display, Mikro-USB-Anschluss und (Windows-) Software verheiratet, und bieten das für ca. 30 € auf Ebay an. („8GHz RF Power Meter 1-8000Mhz OLED -55~-5 dBm + Sofware RF Attenuation Value“) Das ist als Leistungsmessgerät nicht toll, aber deutlich besser als gar nichts. Getestet habe ich so ein OLED-Power-Meter nicht. |
Während die meisten Messgeräte als Anschluss eine N-Buchse haben,
besitzen Leistungsmesser oft einen N-Stecker.
Nochmal ein Wort zur Messgenauigkeit. Richtige Leistungsmesser (egal ob mit Thermokoppler oder Dioden) erreichen eine Genauigkeit von ca. 0,02dB, das ist etwa 0,5%. Logarithmische Detektoren schaffen nur etwa 1dB, das sind etwa -20% bzw. +25%. Ein Logarithmischer Detektor ist also wirklich eher ein Detektor als ein Messgerät.
Solange man keinen weiten Leistungs-Messbereich braucht, kann man
auch einen HF-Detektor zur
Bestimmung der Leistung verwenden.
Vektorieller Netzworkanalyzer (VNA / NA)
Das ist ja alles in „Frequency-Domain“ (keine Ahnung wie das auf
Deutsch heißt). In den Darstellungen ist also die X-Achse immer
für die Frequenz und die Y-Achse für die Leistung. Gute VNA (aber
nicht die NA) können auch in „Time-Domain“ arbeiten. Dann steht
die X-Achse für die Zeit. Die dabei errechneten Diagramme haben
eine Zeitauflösung von 100 ps oder besser. Dann kann man z.B.
genau sehen, an welcher Stelle im zu testenden Objekt wievielt
reflektiert wird. Da erkennt man sogar die einzelnen
Verbindungsstellen in einer Steckverbindung. Wie ich schon
schrieb: Nerd-Porn!
So eine Präzision ist nur möglich, wenn man das Gerät regelmäßig
kalibriert (der Begriff ist hier etwas ungenau). Und regelmäßig
bedeutet - genau genommen - vor jeder Nutzung. Schließlich sind da
die Eigenheiten des Gerätes, Anschlusskabel, mit denen das
Testobjekt angeschlossen werden soll, und oft noch Adapterstücke.
Die will man ja alle nicht ausmessen. Folglich müssen sie
vom VNA herausgerechnet werden. Der kann das nur, wenn man ihn
zuerst diese Dinge einmal ausmessen lässt, ohne dass das
Testobjekt dabei ist. Diese Prozedur wird Kalibrierung genannt.
(Das hat aber mit der regelmäßigen Kalibrierung in einem
Kalibrierlabor nichts zu tun.)
Dafür braucht man ein
Kalibrier-Kit. An der Stelle sollte man sagen, das der
typische VNA mit N-Anschlüssen für
die beiden Ports ausgeliefert wird. Daran schraubt der Nutzer
N-SMA-Adapter und daran möglichst kurze hochwertige Kabel mit SMA-Steckern. Und das
Kalibrier-Kit, passt nun oft genau an die SMA-Stecker an den
beiden Kabelenden. (Es ist bezeichnend, dass oft
SMA-Kalibrier-Kits (bzw. robustere 3,5mm Versionen) geliefert
werden, obwohl der VNA ja eigentlich N-Anschlüsse hat.)
Hat man kein Signal, dann kann man auch nichts messen.
Deshalb ist ein Signalgenerator nicht gerade unwichtig. Während Signalgeneratoren, die nur für wenige Megahertz ausgelegt sind, auch Rechteck-, Sägezahn- und Dreieckschwingungen ausgeben können, erzeugt ein typischer Signalgenerator im Hochfrequenzbereich erst einmal nur sinusförmige Schwingungen. Oft gibt es noch die Möglichkeit, dem Signal eine Amplituden-, Frequenz- oder Phasenmodulation aufzuprägen. Arbritary-Generatoren (die also beliebig frei programmierbare Wellenformen erzeugen können) sind hier nicht mehr üblich. Das liegt schon daran, dass man sich über die Form eines Signals hier keine Gedanken mehr macht - alles ist Sinus. Eine Nicht-Sinus-Schwingung wird immer als Summe mehrerer Sinusschwingungen verstanden, die verschiedene Amplituden und Frequenzen haben. Und es ist wahr: jedes periodische Signal kann man aus Sinus-Signalen zusammensetzen. Die Ausgangsleistung eines Signalgenerators wird in dBm angegeben und eingestellt. Die Maximalleistung typischer Generatoren übersteigt selten +10dBm. Der Ausgang ist meist eine N-Buchse. Das erste Foto zeigt einen typischen Signalgenerator von
Agilent, der von 9 kHz bis 3,2 GHz geht. Der Ausgangspegel
geht bei dieser Version bis fast +20 dBm. Interessant (und
technisch sehr aufwendig) ist aber auch, dass man den
Pegel bis auf -130 dBm absenken kann. Um so ein
Gebrauchtgerät für deutlich weniger als 1000 € zu
ergattern braucht man aber Glück. |
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Deshalb ist das interessanteste am
Markt z.Z. der ERASynt-micro von Erainstruments. Das ist
ein kleines Handgerät mit
USB-Stromversorgung und LCD-Touchscreen, das Frequenzen
von 12,5 MHz bis 6,4 GHz bei Pegeln von -50 bis +15 dBm
ausgibt. Beim Design wurde auf geringes Phasenrauschen
geachtet, und das ganze ist auch noch Open-Source. Als
Europäer ist man mit 225 $ dabei. Mir gefällt besonders,
dass das kleine Kästchen (im Gegensatz zu vielen
USB-Gadgets) ohne PC-Steuerung auskommt. Die Bedienung
erfolgt nämlich über das Touch-LCD, das fast die gesamte
Frontseite einnimmt. Die auf den ersten Blick recht hohe Minimalfrequenz von
12,5 MHz liegt am verwendeten Chip LMX2572 von TI. Der
funktioniert nämlich erst ab dieser Frequenz. Intern
erzeugt er mit einem VCO eine einstellbare Frequenz
zwischen 3,2 GHz und 6,4 GHz. Braucht man eine kleinere
Frequenz als 3,2 GHz, dann kann man sie mit einem internen
Teiler um einen Faktor zwischen 2 und 256 herunterteilen.
Die niedrigste VCO-Frequenz geteilt durch den größten
Teiler ergibt 3,2 GHz / 256 = 12,5 MHz. (Das Prinzip
ist ähnlich wie beim Chip ADF4351,
der 2,2 GHz bis 4,4 GHz erzeugen kann, und diese bis auf
minimal 35 MHz herunterteilen kann.) |
Der maximale Ausgangspegel erreicht bis hinauf zu 6,4GHz die
versprochenen +15dBm. Die Abweichung zwischen eingestelltem und
ausgegebenem Pegel ist überschreitet 1 dB kaum einmal. Wird der
Pegel auf -50 dBm gestellt, dann sieht man bei ~48,8 MHz, ~98 MHz
und ~195 MHz Störsignale mit etwa -47 dBm. Normalerweise stören
die nicht, in diesem Fall sind sie aber größer als das Nutzsignal.
Erainstruments ist leider kein Großhersteller, sondern hat während ich das hier schreibe (September 2019) gerade einmal 200 ERASynt-micro produziert.
Wer etwas basteln will, kann sich einen Signalgenerator mit Hilfe von
chinesischen Evaluationsplatinen und etwas PIC-Technik selber
bauen.
Für den Anfang mag es aber auch ein auf den ADF4351 basierender Signalgenerator als nackte Platine tun.
Elektronischer Geräte können Strahlung
aussenden, die andere Geräte stören. Um soetwas zu
vermeiden, müssen im Design Vorkehrungen getroffen werden.
Im Rahmen der Optimierung und Problembeseitigung muss
natürlich auch gemessen werden, ob störende Strahlung
abgestrahlt wird, und welche Bauelemente die Störstrahler
sind. Das passiert im Rahmen sogenannter EMV-Mesungen (EMV =
Elektromagnetische Verträglichkeit). Für den Bastler ist das
alles eigentlich nicht so relevant. Wer aber Geräte in den
Handel bringen will, muss sich hier an geltende Vorschriften
halten. Für die Messung verwendet man magnetische (H-Field) und elektrische (E-Field) Miniantennen, die man in geringem Abstand über Platinen und Bauteile führt, um Strahlungsquellen zu lokalisieren. Das Antennensignal wird dann (meist um 20 ... 30dB verstärkt) einem Spektrumanalysator oder Oszilloskop zugeführt. Die kleinen Antennen nennt man Nahfeldsonden (Near-Field-Probes), und professionelle Sonden mit definierten Parametern kosten hunderte Euro. Dabei ist ihr Grunddesign sehr simpel. Ich benutze eine magnetische
DIY-Sonde aus einem Stück RG402-Koaxkabel. Es spricht Vieles dafür, mit DIY-Sonden oder anderen Billigsonden die größten Problemstellen im eigenen Design zu erkennen und zu beseitigen, bevor man für die offizielle EMV-Qualifikation in ein teures EMV-Labor geht. Man spart teure Laborzeit und damit viel Geld. |
SDR sind seit einigen Jahren in Mode, und dabei handelt es sich
(trotz des Namens) natürlich erst mal um Hardware. Meist ist es
eine kleine Box mit einem Koaxial-Eingang (bevorzugt SMA) und einem USB-Anschluss für den PC.
Drinnen befindet sich ein Empfänger, der das HF-Eingangssignal auf
eine niedrigere Zwischenfrequenz (ZF) herunter mischt, dann
digitalisiert und den digitalen Datenstrom per USB an den PC
überträgt. Das sind noch Rohdaten, die eine Bandbreite von
mehreren 10 MHz umfassen können. Diese Hardware ist also erst die
erste Hälfte eines Empfängers, die zweite Hälfte wird dann in
Software im PC erledigt. Das kann dann z.B. ein weiteres
Heruntermischen und Demodulieren sein.
Die Software muss natürlich auch die Steuerung des SDR (z.B. die
Frequenzeinstellung…) übernehmen.
Etwas bessere SDR haben auch noch einen Senderkanal eingebaut,
können also HF erzeugen.
Das billigste auf dem SDR-Markt nennt sich SDR1090. Das ist eigentlich ein DVB-T-Empfänger in der Größe eines übergewichtigen USB-Stick, mit dem man seinen PC fernsehtauglich machen sollte. Man kann ihn aber auch als einfachen SDR verwenden. Er hat nur einen Empfangskanal, seine maximale Eingangsfrequenz ist nur 1,7 GHz, die Bandbreite des digitalen Datenstroms ist nur ca. 2 MHz und seine HF-Eingangsbuchse ist leider nicht SMA (soll ja eigentlich eine Fernsehantenne dran) sondern ein 75 Ohm-Antennenstecker. Aber das ganze kostet auch nur 10 ... 20€. Ich muss betonen, dass sich nicht jeder DVB-T-Stick eignet, sondern nur solche mit RTL2832U-Interfacechip und E4000 oder R820T Tuner-Chip. Das schreiben Hersteller normalerweise ja nicht auf die Verpackung, aber man findet gelegentlich Anbieter, die genau mit dieser Eigenschaft werben. Ich habe inzwischen auch schon spezielle SDR-Versionen solcher Sticks gesehen, die cooler aussehen, einen SMA-Eingang haben aber auch mehr kosten. (25€) Der Name des Sticks ( SDR1090.) geht auf dessen der Anwendung zum Empfang von ADS-B-Signalen zurück. Diese werden von Flugzeugtranspondern auf der Frequenz 1090 MHz abgestrahlt. |
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Der SDR-Standard in der Hobbyszene ist der HackRF-One. Der hat SMA-Anschlüsse, kann empfangen und senden (aber nicht gleichzeitig), verträgt bis zu 6 GHz und hat eine Bandbreite von 20 MHz. Für 160 € bekommt man chinesische Kopien und für 300 € das Original. Mit aktueller Firmware kann man den HackRF-One auch als einfachen Spektrumanalysator verwenden. |
Softwareseitig gibt es einige Speziallösungen, aber das mächtige
Universaltool ist GNURadio.
Autor: sprut
erstellt: 16.02.2019
letzte Änderung: 08.10.2022