Hochfrequenz-Bauteile
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Dummy
Load / Abschlusswiderstand
Attenuator / Abschwächer
Verstärker
Power Splitter / Leistungsteiler
Zirkulator
Isolator
Richtkoppler
Mixer
Filter
Detektor
Step-Recovery-Diode
Balun
SWR-Brücke
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Begrifflichkeiten
An dieser Stelle möchte ich mich schon mal vorab um Entschuldigung
für mein deutsch-englisches Bergriffswirrwarr bitten. Ich bin daran
gewöhnt, für Bauteile oder Messgeräte die englischen Bezeichnungen
zu verwenden. Bei den deutschen Namen bin ich mir dann unsicher -
die klingen dann oftmals ungewohnt und sperrig. Wie ein Isolator
korrekt auf deutsch heißt, weiß ich nicht einmal - vermutlich
Isolator? Ich werde zwar immer auch mal (am Anfang) auch deutsche
Bezeichnungen erwähnen, im laufenden Text aber meist die englischen
Bezeichnungen verwenden.
Dummy-Load / Abschlusswiderstand / Sumpf
Weiter oben ging es um Impedanz. Dabei wurde
klar, dass man einen unbenutzten Ausgang (z.B. ein offenes
Kabelende) niemals offen lassen darf. Dort würde die
Leistung zurückreflektiert werden. Deshalb verbindet man
alle unbenutzten Ausgänge mit Abschlusswiderständen, die im
Falle eines Falles jede Leistung dort absorbieren. Im
Prinzip sind das Steckverbinder mit integrierten
HF-tauglichen 50 Ohm Widerständen.
Man braucht also nicht nur ein Dummy Load im Labor, sondern
am Besten ein Dutzend - oder zumindest ein halbes Dutzend.
Die meisten Loads funktionieren schon ab 0 Hz, haben aber
eine Maximalfrequenz. Wird diese überschritten, dann wird
ein zu großer Teil der eingespeisten Leistung nicht mehr
absorbiert, sondern reflektiert. Das liegt dann daran, dass
die integrierten Widerstände immer auch eine parasitäre
Induktivität haben, die bei hohen Frequenzen dafür sorgt,
dass die Impedanz nicht mehr 50 Ohm ist. Bei der
Maximalfrequenz wird schon etwa 1% der Leistung reflektiert,
was einer Reflektionsdämpfung von -20dB entspricht.
Das linke Foto zweigt zwei Loads mit N-Anschluss. Beide sind
für 2,7GHz spezifiziert. Der linke leisten aber auch darüber
gute Arbeit (27dB@6GHz).
Rechts sind verschiedene SMA-Dummy Loads. Diese sind viel
kleiner, und da fragt man sich schon, was denn mit der Wärme
passiert, in die die HF-Leistung umgewandelt wird. Nun ja,
in meinem Bastellabor bleibe ich meist unter 100 mW, und das
können selbst die kleinsten hier abgebildeten Loads
problemlos als Wärme abstrahlen.
Wer aber z.B. Sender entwickelt, und diese dann ohne Antenne
testen will, der muss natürlich Loads verwenden, die auch
die dann anfallende Leistung als Wärme abstrahlen (oder
wenigstens für die Dauer des Tests aufnehmen) können. Das
sind dann Loads mit großen Alu-Kühlkörpern, oder Loads in
Eimer-Form.
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Attenuator / Abschwächer
Manche Geräte arbeiten nur korrekt, wenn die
eingespeiste Leistung weder zu hoch noch zu klein ist.
Gerade einige Messgeräte kann man sehr leicht zerstören,
wenn man zu viel Leistung einspeist. Und da man bisher keine
nebenwirkungsfreien HF-Sicherungen erfunden hat, sterben
auch immer wieder Messgeräte den Über-Leistungs-Tod.
Abschwächer sind entfernte Verwandte der Dummy Loads.
Anstatt aber alle Leistung in Wärme zu wandeln, absorbieren
Sie nur einen bestimmten Teil, und lassen den Rest zum
Ausgang durch. Sie funktionieren in beiden Richtungen gleich
gut. Intern enthalten sie eine Schaltung aus drei
HF-tauglichen Widerständen.
Normale Abschwächer haben einen festen Dämpfungswert, wie
z.B. 5dB, 10dB oder 20dB. Es gibt aber auch einstellbare
Versionen für das Labor. Es ist wichtig, dass diese Dämpfung
über den gesamten spezifizierten Frequenzbereich konstant
ist, und dass keine nennenswerte Leistung am Eingang des
Abschwächers reflektiert wird. Die Leistung muss stattdessen
wirklich in Wärme gewandelt werden.
Das Foto zeigt eine Reiche chinesischer Attenuatoren die ich
auf Ebay erstanden habe, und die ganz gut funktionieren.
Dummy-Loads für größere Leistungen (>1W) haben Kühlkörper
aus Aluminium.
Hat man übrigens gerade kein Dummy-Load zur Hand, braucht
aber eines, dann kann man auch einen Abschwächer mit
mindestens 10dB Dämpfung anschließen. Die Leistung
geht in ihn hinein, wird um 10 dB gedämpft, erreicht den
offenen Ausgang, wird dort reflektiert und läuft zurück. Die
verbleibende Leistung muss nun noch mal durch den
Abschwächer, bevor sie wieder in die Schaltung zurückläuft.
Insgesamt wurde die Leistung also um 20 dB vermindert.
Mehr schaffen viele Dummy-Loads auch nicht.
Weiterführende Informationen
sind hier.
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Verstärker
Ein Verstärker verstärkt ein HF-Signal um
einen bestimmten Betrag. Dieser wird meist in Dezibel
angegeben. Ein typischer moderner einstufiger Verstärker hat
meist 16 ... 20 dB Verstärkung (Gain), das ist also 40fach
bis 100fach. Für höhere Verstärkungen schaltet man mehrere
Verstärkerstufen hintereinander. Die Verstärkung wird immer
als Verstärkung der Leistung angegeben und nicht als
Verstärkung der Signalspannung.
So ein Verstärker funktioniert ab einigen zehn Megaherz bis
zu einigen Gigaherz. Mit steigender Frequenz nimmt die
Verstärkung zunächst langsam und dann schließlich drastisch
ab. Deshalb wird für jeden Verstärker eine Maximalfrequenz
angegeben, bei der er sich noch sinnvoll einsetzen lässt.
Das Herz des Verstärkers ist ein als MMIC ausgeführter
Verstärker-Chip. Früher waren die immer rund und und hatten
4 Anschlussfähnchen , die in alle 4 Richtungen wiesen. Heute
findet man oft SOT-89 Gehäuse (siehe Foto) mit 4
Anschlüssen. Dabei sind Pin 2 (mitte) und 4 (Kühlfahne)
Masse-Anschlüsse, Pin 1 ist der Eingang und Pin 3 der
Ausgang. Gute Chips haben am Ein- und Ausgang 50 Ohm
Impedanz (von anderen Chips sollte man die Finger lassen)
was den Einsatz leicht macht.
Es fällt auf, das ein Pin für die Betriebsspannung fehlt.
Diese wird bei allen diesen Chips durch das Ausgangspin
zugeführt. Damit das funktioniert, muss die Spannung durch
eine Drossel zugeführt werden (die die HF nicht abfließen
lässt) und der Ausgangsanschluss über einen Kondensator
(welcher die Betriebsspannung nicht durch lässt).
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Power-Splitter / Leistungsteiler
Will man an einer Steckdose drei Lampen
anschließen, dann nimmt man einfach ein Verlängerungskabel
mit Dreifachsteckdose. Das funktioniert, da man sich bei 50
Hz keine Gedanken um die Impedanz machen muss.
Nun ja, es ist alles eine Frage der Leitungslänge. Bei 50
Hz ist die Wellenlänge in einem Kabel mit
Plastikisolierung etwa 4000 km. Unsere Anschlussleitungen
sind im Vergleich so kurz, dass sich 230V/50Hz nicht wie
Hochfrequenz verhält. Das ist etwas anders, wenn man Kabel
hat, die tausende Kilometer lang sind. Und nun kannst du
mal raten, warum man bei extrem langen interkontinentalen
Stromleitungen Gleichspannung bevorzugt.
Einfach drei Verbraucher an eine Quelle mit 50 Ohm Impedanz
anzuschließen ginge nur, wenn alle drei parallel auch 50 Ohm
hätten. Man bräuchte also drei Verbraucher mit jeweils 87
Ohm. In der Praxis hat man aber 50 Ohm, und ein einfaches
Parallelschalten funktioniert also nicht ohne große Verluste
durch Reflektionen. Deshalb braucht man dann einen
Leistungsteiler, der die Eingangsleistung auf mehrere
Ausgänge gleichmäßig aufteilt, und dafür sorgt das die
Ausgänge auch 50 Ohm Impedanz haben.
Es gibt dafür verschiedene Techniken, wie den (nahezu)
verlustlosen Wilkinson-Teiler oder Teiler, die mit
Widerständen arbeiten.
Neben der Leistungsteilung muss auch noch was anderes
beachtet werden: Die Ausgänge müssen möglichst gut
untereinander entkoppelt werden. Das bedeutet, das ein
versehentlich in einen der Ausgänge hineingelangtes Signal
nicht ungehindert auch den anderen Ausgang erreicht. In der
Praxis zeigt sich oft, dass ein für einen bestimmten
Frequenzbereich spezifizierter Leistungsteiler auch bei
höheren oder tieferen Frequenzen die Leistung noch gut
aufteilt, aber nicht mehr in der Lage ist, die nötige
Entkopplung (Isolation) der Ausgänge untereinander zu
garantieren.
Was man hier im Foto sieht ist schon etwas besonderes - ein
Teiler mit drei Ausgängen. Die meisten Teiler haben 2,
oder 4 oder 8 Ausgänge.
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Circulator / Zirkulator
Ein Zirkulator ist soetwas wie ein
Kreisverkehr, den man an der erstmöglichen Abfahrt verlassen
muss. Die meisten Zirkulatoren haben drei Anschlüsse
(Ports): 1, 2 und 3.
- Speist man ein Signal am Port 1 ein, dann verlässt es den
Zirkulator am Port 2.
- Speist man ein Signal am Port 2 ein, dann verlässt es den
Zirkulator am Port 3.
- Speist man ein Signal am Port 3 ein, dann verlässt es den
Zirkulator am Port 1.
Das erreicht man durch die Verwendung von Ferrit-Scheiben
und Permanentmagneten, weshalb man auch außen am Gehäuse
immer noch etwas Magnetismus nachweisen kann. Große
Zirkulatoren muss man in einiger Entfernung von anderen
Magneten oder auch Eisenteilen montieren, um eine
einwandfreie Funktion zu garantieren.
Verwenden kann man so einen Zirkulator z.B. um eine Antenne
sowohl mit einem Sender als auch mit einem Empfänger zu
verbinden, ohne dass dabei der Sender direkt in den
Empfänger "bläst".
- Port1: Sender
- Port2: Antenne
- Port3: Empfänger
Da kein Bauteil perfekt ist, gelangt auch immer etwas vom
eingespeisten Signal an den falschen Port. Dort ist es dann
aber etwa 20dB (1%) kleiner, als am richtigen Port.
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Isolator
Ein Isolator ist in der HF-Technik ein Zirkulator, bei dem ein
Ausgang mit einem Dummy-Load abgeschlossen wurde. Es bleiben noch
zwei Anschlüsse, und Leistung kann jetzt nur von einem Anschluss
zu zweiten fließen. Energie, die den entgegengesetzten Weg
versucht, endet im Dummy-Load.
Das ist dann so etwas wie eine „Diode“ für HF.
Man kann fertige Isolatoren kaufen, bei denen ist das Dummy-Load
fest eingebaut. Man kann aber auch aus einem Zirkulator und
einem Dummy-Load einen Isolator zusammenschrauben. Letzteres ist
dann immer die bessere Wahl, wenn hohe Leistungen zu absorbieren
sind. Das kann ein kleines integriertes Load dann schlechter
leisten, als ein größeres externes.
Directional Coupler / Richtkoppler
In der HF-Technik ist es normal, dass in
einem Kabel gleichzeitig Signale in beide Richtungen laufen.
Also z.B. von links nach rechts als auch von rechts nach
links. Meistens ist das aber nicht beabsichtigt, sondern ein
Nebeneffekt einer nicht perfekten Schaltung. Wenn man z.B.
einen Sender mit Hilfe eines Kabels an eine Antenne
anschließt, dann wird die Antenne die vom Sender
angelieferte Leistung abstrahlen - meist aber nicht
komplett. Damit Antennen möglichst viel abstrahlen, muss man
sie "anpassen", und das ist eigentlich nach jedem
Frequenzwechsel fällig. Bei leistungsstarken Sendern macht
man das auch, da die nicht abgestrahlte Leistung durch das
Kabel wieder zurück zum Sender läuft, und dort ernsthafte
Probleme bis hin zu Beschädigung des Senders verursachen
kann.
Wie kann man nun messen, wieviel Leistung von der Antenne
zurück zum Sender kommt, ohne dass einen bei der Messung das
stärkere Signal in Gegenrichtung (also vom Sender zur
Antenne?) stört? Mit einem Richtkoppler.
Im Foto sieht man einen Richtkoppler mit drei Anschlüssen
(mit gelben Schutzkappen). Diesen schleift man in das
Antennenkabel ein: an den rechten Anschluss kommt der Sender
und an den linken Anschluss die Antenne. Zwischen diesen
beiden Anschlüssen gibt es kaum einen Verlust, Signale
können durch den Richtkoppler in beide Richtungen problemlos
hindurchlaufen.
Bei Signalen, die von links nach rechts durch den
Richtkoppler hindurchlaufen, wird allerdings 1/10 der
Leistung abgezweigt (-10dB), und an den dritten Anschluss
(oben links) geleitet. Wenn man dort z.B. 1 mW (0 dBm)
misst, dann weiß man, dass insgesamt 10 mW (10 dBm) von der
Antenne zurück reflektiert wurden. Davon kam nun 1 mW zum
Messanschluß, und die verbleibenden 9 mW laufen weiter nach
rechts zum Sender. Ein Signal, dass in der Gegenrichtung
unterwegs ist, wird dagegen (fast) nicht zum Messausgang
durchgelassen.
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Mixer
Bringt man zwei unterschiedliche Frequenzen
zusammen, und speist sie gemeinsam in ein Bauelement mit
ungerader Kennlinie (z.B. eine Diode) Dann entstehen dabei
normalerweise zwei neue Frequenzen. Das sind die Summe und
die Differenz der beiden ursprünglichen Frequenzen. Dadurch
lassen sich also neue Frequenzen erzeugen, oder es lässt
sich die Frequenz einen Signales (RF) um den Betrag einer
zweiten Frequenz (LO) erhöhen oder vermindern.
Letzteres ist in Empfängern nötig. In
Superheterodyn-Empfängern (fast jeder Empfänger ist ein
solcher) wird die von der Antenne empfangene Frequenz
(deutsch: HF - Hochfrequenz; englisch: RF - radio frequency)
mit der Frequenz eines Hilfsoszillators (englisch: LO -
local oscillator) in einem Mischer gemischt, und die
Differenz als sogenannte Zwischenfrequenz (deutsch: ZF;
englisch: IF - intermediate frequency) ausgegeben. Manchmal
macht man das sogar mehrmals hintereinander, um die Frequenz
für die weitere Verarbeitung zu verringern.
Das Foto zeigt einen Mischer mit zwei seitlichen Eingängen
für RF (links) und LO (rechts). Der Ausgang für die
Zwischenfrequenz ist unten. Das Ausgangssignal ist in diesem
Fall immer die Differenzfrequenz zwischen den beiden
Eingangssignalen. Aus beispielsweise 3 GHz (RF) und 3,2 GHz
(LO) entsteht so 200 MHz. Gleichzeitig entsteht auch die
Summe (6,2 GHz), welche entweder schon im Mischer oder in
der nachfolgenden Schaltung mit einem Frequenzfilter
unterdrückt werden muss.
Damit ein Mixer korrekt funktioniert, muss das eingespeiste
Signal so groß sein, dass das intern eingesetzte
nichtlineare Bauteil (Diode) auch in seinem nichtlinearen
Arbeitsbereich ist. Das erreicht man dadurch, dass man das
LO-Signal mit der korrekten Signalstärke einspeist. Das
RF-Signal darf dann kleiner sein. Dieser Mixer hier erwartet
eine LO mit +7dBm. Hier
ein Bild vom Innenleben dieses Mixers und hier von einem anderen
Typ.
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Frequenzfilter
Frequenzfilter sollen nur einen festgelegten
Teil des gesamten Frequenzbandes hindurchlassen. Der Rest
soll stark gedämpft (20 ... 30 dB) werden. Je nach Verhalten
unterscheidet man zwischen:
- Tiefpassfilter (lässt nur Frequenzen bis zu einer
Maximalfrequenz durch)
- Hochpassfilter (lässt nur Frequenzen oberhalb einer
Minimalfrequenz durch)
- Bandpassfilter (lässt nur Frequenzen zwischen einer
Minimalfrequenz und einer Maximalfrequenz durch)
- Bandstoppfilter (blockiert Frequenzen zwischen einer
Minimalfrequenz und einer Maximalfrequenz )
Aufgebaut sind Filter aus Kondensatoren und Induktivitäten.
Im Durchlassfrequenzbereich sollte die Dämpfung <1,5 dB
sein. Im Sperrbereich dagegen sollte die Dämpfung >20dB
oder besser >30 dB sein. Dazwischen muss es einen
Übergangsbereich geben, in dem die Dämpfung ansteigt. Die
Werte sind im Datenblatt angegeben. Der auf dem Filter
stehende Wert bezieht sich meist auf den Punkt, wo die
Dämpfung irgendwo zwischen 1,5 dB und 3 dB erreicht.
Der oder das Filter?
Beim Frequenzfilter sage ich "das" und beim Kaffeefilter
"der".
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Detektor / Detector
Ein Detektor wandelt ein Hochfrequenzsignal
in eine der Leistung (in Milliwatt) einigermaßen
proportionale Spannung um. Dafür enthält er eine Diode, die
die HF gleichrichtet. Das erlaubt es, mit einfachen Mitteln
eine HF-Leistung zu bestimmen. Man braucht dann nur noch ein
normales Multimeter. Die meisten Detektoren erzeugen eine
negative Spannung. Die Linearität eines echten
HF-Leistungsmessers erreicht ein Detektor nicht, je nach Typ
erzeugen sie bei 1mW Eingangsleistung bis zu 0,3V
Ausgangsspannung. Das ergibt sich aus der Spitzenspannung
eines 1mW-Signals an einem 50-Ohm Widerstand.
Ist das HF-Signal in der Amplitude moduliert, dann kann man
sich mit einem Detektor und einem Oszilloskop die Modulation
anschauen, denn das Ausgangssignal des Detektors ist ja die
Hüllkurve des HF-Signals.
Innerhalb von Schaltungen werden Detektoren in
Leistungsregelkreisen als Leistungsmesser eingesetzt. Ebenso
eigen sie sich als HF-Indikatoren in Sendern.
Das nebenstehende Foto zeigt einen Detektor für Frequenzen
von 10 MHz bis 12,4 GHz. Der N-Anschluss ist der HF-Eingang
und der BNC-Anschluss der Spannungsausgang. Er verträgt
maximal 100mW (für maximal 1 Minute).
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Step-Recovery-Diode (Speicherschaltdiode /
Abreißdiode)
Wird eine Step-Recovery-Diode (SRD) von Vorwärtsrichtung
in Sperrrichtung umgepolt, dann fließt durch sie noch für
etwa 1ns ein Strom in Sperrrichtung, da sie relativ lange
noch freie Ladungsträger hat. Sind diese dann aber
aufgebraucht, dann bricht der Strom schlagartig zusammen
und die Spannung an der Diode steigt schlagartig stark an,
um gleich darauf wieder zusammenzubrechen. Es wurde also
eine extrem kurze Spannungsspitze erzeugt, die bei einigen
Dioden nur 100 ps (0,0000000001 Sekunde) lang ist.
Legt man nun an so einer SRD eine Wechselspannung an, und
stellt die Pegel an der Diode so ein, dass durch die
Wechselspannung die Diode im Takt der Wechselspannung
leitend und sperrend wird, dann bekommt man eine Folge sehr
kurzer Pulse, deren Pulswiederholfrequenz die Frequenz der
Wechselspannung ist.
Ist die Wechselspannung nun ein Hochfrequenzsignal mit z.B.
1 GHz, dann entsteht durch die SRD eine 1GHz-Folge von sehr
kurzen Pulsen. Das bedeutet, dass man neben dem 1 GHz Signal
nun auch noch viele Oberwellen, also Vielfache der
Grundfrequenz, bekommt. (1 GHz, 2 GHZ, 3 GHz, 4 GHz ....)
Sowas ist dann ein sogenannter Frequenzkamm.
Um so eine Diode sicher zwischen Sperrrichtung und
Vorwärtsrichtung hin- und herzuschalten, braucht man eine
ausreichend hohe Spannung. Das Eingangssignal einer SRD muss
mindestens +20 dBm (100 mW) groß sein.
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Dieses Foto zeigt das
Ausgangsspektrum (0 ... 6,5 GHz) einer SRD bei einem
Eingangssignal von 250 MHz und +10dBm. Es ist fast nur die
Grundfrequenz zu sehen.
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Hier beträgt das Eingangssignal
+20dBm. Man sieht deutlich die Harmonischen, die ab 4 GHz in
der Amplitude deutlich abnehmen.
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Bei einem Eingangssignal von +22dBm steigt
die Amplitude der höheren Harmonischen noch weiter an. Ab 6
GHz fällt die Amplitude ab.
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Balun
Bisher ging es hier fast immer um Koaxialleitungen, bei denen ein
Leiter - der Schirm - geerdet ist. Und auch auf Platinen gab es
immer eine Signalleiterbahn und die geerdete Masseebene. So eine
Signalleitung, bei der eine Leitung direkt mit Masse verbunden
ist, nennt man unsymmetrische Leitung.
Es gibt auch symmetrische Leitungen, die aus zwei
„gleichberechtigten“ Drähten oder Leiterbahnen bestehen, von denen
keine mit Masse verbunden ist. Der zweite Draht (Leiterbahn)
enthält dabei das invertierte Signal des ersten Drahtes.
Manchmal muss man ein symmetrischen (balanced) Signal in ein
unsymmetrisches (unbalanced) Signal wandeln – oder umgekehrt. Dazu
dient der Balun – der Balancer/Unbalancer. Das ist meist ein
kleiner Transformator.
SWV-Brücke / SWR-Bridge
Oben hatte ich einen typischen Anwendungsfall für einen
Richtkoppler erläutert: Die Messung der von einer Sendeantenne
reflektierten ( weil durch Fehlanpassung nicht abgestrahlten)
Leistung. Umn die Antenne exakt zu beurteilen müsste man
eigentlich auch messen, wieviel Leistung eigentlich zur Antenne
geliefert wurde. Dazu bräuchte man dann einen zweiten
Richtkoppler, der einen definierten Teil der zur Antenne laufenden
Leistung an einen weiteren Messausgang lenkt.
Sieht man sich das Foto des Richtkopplers mal genauer an, dann
findet man dort diesen zweiten Messausgang auch schon. Er befindet
sich oben rechts, und ist korrekt mit einem Dummy-Load
abgeschlossen.
Eine SWV-Brücke hat nun so einen "Doppel"-Richtkoppler oder zwei
Richtkoppler und die zugehörigen Leistungsmessgeräte und ermittelt
das Verhältnis von hin laufender und zurück reflektierter
Leistung. Das Ergebnis ist das Stehwellenverhältnis (SWV).
(standing-wave-ratio; SWR)
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Autor: sprut
erstellt: 16.02.2019