zum ADC
zum FIR-Filter
zum IIR-Filter
zur FFT
Was ist eigentlich digitale
Signalverarbeitung?
Fangen wir einfacher an: Was ist
Signalverarbeitung?
Oder noch einfacher: Was ist ein Signal?
Signal
Ein Signal ist eine sich kontinuierlich
ändernde Größe, die in der Regel eine variable Mischung
von Sinusschwingungen ist, und eine Information enthält.
Wenn man beim Telefonieren spricht,
dann
gibt man dabei ein akustisches Signal ab. Wir nennen es Sprache, aber
es
ist nichts weiter als eine Folge von Luftschwingungen. Diese wird
dann im Mikrofon des Telefons in ein analoges elektrisches Signal
gewandelt.
Aus den Luftschwingungen wird dabei eine Spannungsänderung, die
ein
(möglichst) exaktes Abbild der Luftschwingungen ist.
Während die Luftschwingung ein
akustisches
Signal ist, haben wir nun ein elektrisches Signal vorliegen. Beide
Signale
sind analog. Das bedeutet, das z.B. die elektrische Spannung am
Mikrofonausgang
jeden beliebigen Wert zwischen Minimalspannung und Maximalspannung
annehmen
kann. Es gibt also keine festgelegten Spannungsstufen.
analoge Signalverarbeitung
Was passiert eigentlich mit diesem
elektrischen
Signal in einer herkömmlichen analogen Telefonzentrale?
Das Signal wird erst einmal
verstärkt,
und dann über ein großes Schaltfeld mit einer Fernleitung
verbunden,
über die es den Empfänger erreicht. Um Leitungen zu sparen,
leitet
man aber dutzende Telefonate über eine einzelne Leitung.
Dafür
wird das Signal zuerst mit einem Tiefpassfilter auf Frequenzen
unterhalb
von 3,5kHz beschnitten. Danach moduliert man das Signal auf einen feste
Trägerfrequenz auf.
Mit vielen anderen Gesprächen
passiert
das gleiche, aber jedes Gespräch hat seine eigene
Trägerwelle.
Die Trägerwellen weichen um mindestens 4kHz voneinander ab.
Mit einem Summenverstärker
werden alle modulierten Trägerwellen dann zusammengefasst,
und
in das eine Kabel eingespeist. In diesem Kabel verhalten sie sich im
Prinzip
wie viele TV-Programme in einem Antennenkabel. Sie wandern gemeinsam
durch
das Kabel, ohne sich gegenseitig zu stören, da sie
unterschiedliche
Frequenzbereiche benutzen.
Am Ende des Kabels werden sie wieder
getrennt,
heruntergemischt und mit einem Schaltfeld zum Endteilnehmer geschaltet.
All das ist Signalverarbeitung. Das
ursprüngliche
Signal wird dabei vielfach verändert. Aber alle Schritte in diesem
Beispiel benutzen analoge Technik. Es ist also analoge
Signalverarbeitung.
digitale Signalverarbeitung
Es lässt sich aber jeder der
Verarbeitungsschritte auch mathematisch beschreiben. Die
Verstärkung
ist eine einfache Multiplikation mit einem festen Wert (dem
Verstärkungsfaktor).
Das Mischen ist die Multiplikation mit dem Sinus der Trägerwelle.
Das Zusammenfassen der Signale mit dem Summenverstärker ist eine
Addition
der einzelnen Werte u.s.w.
Nun sind mathematische Berechnungen ja die Domäne von Computern. Vielleicht kann man ja auch die Signalbearbeitung an Computer delegieren? Früher gab es noch analoge Computer, heute sind sie aber digital, und so muss das analoge Signal zunächst in einen Strom von Zahlen gewandelt werden. Das erledigt ein ADC (analog-digital converter), der das analoge elektrische Signal in einem festen (und möglichst schnellen) Rythmus abtastet. Er wandelt also die momentane Spannung des Signals in eine ihr proportionale Zahl um. Das Ergebnis ist ein kontinuierlicher Zahlenstrom, der ein digitales Abbild des elektrischen Eingangssignals ist.
Diese analog-digital-Wandlung ist überaus kritisch. Hier kann ein Teil der Information des Signals verloren gehen. Die Verluste lassen sich begrenzen, wenn man einen schnellen ADC (viele Messungen pro Sekunde) mit einer hohen Auflösung (möglichst viele Bits im Ausgangswert) verwendet.
Um das digitale Signal nun zu
verstärken,
multipliziert man jede Zahl im Zahlenstrom mit dem selben
Multiplikator.
Eine Multiplikation mit 2 verdoppelt die "Lautstärke" des Signals.
Ein Tiefpassfilter lässt sich
mit einem FIR-Filter (finite impulse
response filter) realisieren - da
das etwas komplizierter ist, behandle ich es an anderer Stelle.
Um
das digitale Signal nun auf eine Trägerfrequenz zu modulieren,
brauchen
wir erst einmal ein digitales Trägersignal. Das ist ein
Zahlenstrom,
der das digitale Image einer Sinuswelle der richtigen Frequenz
darstellt.
Man kann es Zahl für Zahl mit der Sinusfunktion errechnen, oder
(zeitsparender)
einen vorberechneten Sinus aus einer Zahlentabelle im Speicher
auslesen.
Die eigentliche Modulation ist eine Multiplikation, bei der jeweils
eine
Zahl des Signals mit einer Zahl des Sinus zu einer Ergebniszahl
multipliziert
werden. Der Ergebniszahlenstrom ist die modulierte Trägerwelle.
Um die mit anderen modulierten
Trägerwellen
zusammenzufassen, addieren wir einfach die Zahlen aus den
unterschiedlichen
Zahlenströmen (den anderen Telefongesprächen) miteinander zu
einem Summensignal ...
Jede analoge Signalverarbeitung hat ihre Entsprechung in der digitalen Welt. Aus dem Reich der Mathematik werden dabei benötigt
DSP
Als verarbeitendes Element braucht man
allerdings einen "Numbercruncher", einen Prozessor, der in der Lage ist
kontinuierlich Ströme von Zahlen immer wieder auf die gleiche Art
und weise zu verrechnen. So ein Prozessor ist ein Digitaler Signal
Prozessor
(DSP).
Das Programm einer herkömmlichen
CPU
enthält viele Verzweigungen und bedingte Sprünge, die in
Abhängigkeit
von Rechenergebnissen gegangen werden oder auch nicht.
Das Programm eines DSP dagegen ist recht
starr. Es wird der selbe Algorythmus unerbitterlich auf alle Zahlen aus
einem langen Zahlenstrom angewandt. Das Ergebnis der Berechnungen ist
ein
Ergebniszahlenstrom, aber er wirkt sich nicht auf die
Programmabarbeitung
(in Form bedinger Sprünge) aus. Eine DSP-Recheneinheit ist deshalb
so konstruiert, das sie einen möglichst hohen Zahlendurchsatz
schafft.
Außerdem muss sie die zwei
nötigen Grundrechenarten (Addition, Multiplikation) extrem schnell
(also in Hardware) ausführen können.
Bevor man ein Signal digital verarbeiten kann, muss man es erst einmal digitalisieren. Das ist die Arbeit des
Typische Baugruppen (egal ob in Hardware oder Software realisiert) der digitalen Signalverarbeitung sind z.B.zurück zu 16-Bit-PICs , PIC-Prozessoren , Elektronik , Homepage
Autor: sprut
erstellt am: 08.02.2006
letzte Änderung: 15.03.2006