Vietnam 2005/2010
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Das Land
Landfläche : |
330 000 km2 |
Nord-Süd-Ausdehnung: |
1250 km |
Ost-West-Ausdehnung: |
ca. 100 km |
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Bevölkerung |
ca. 80 Millionen
10% Minderheiten (z.B. Chinesen) |
Hauptstadt |
Hanoi (ca. 3 Millionen
Einwohner) |
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Reiseführer
Ich benutzte
- Vietnam, Jan Dodd und Mark Lewis, Stefan Loose Verlag
allgemeine Reisetips
Vor der Einreise nach Vietnam muss
man sich bei der Vertretung Vietnams in Deutschland ein Visum besorgen.
Dieses ist gebührenpflichtig, die Gebühr kann mit einem
Verrechnungsscheck oder in Bar bezahlt werden. Die Beantragung des
Visums kann auf dem Postwege erfolgen, wobei dann allerdings der Scheck
oder das Bargeld mitzuschicken ist. Die Verwendung eines Einschreibens
mit Rückschein ist deshalb dringend zu empfehlen.
Nach einigen Tagen bekommt man dann
seinen Reisepass mit dem eingeklebten Visum zurück. In meinem Fall
dauerte die Bearbeitung nur 4 Tage (einschließlich Postweg), man
sollte aber sicherheitshalber das Visum mindestens 2 Wochen vor der
Abreise beantragen.
Essen und Trinken
Ich habe selten so gut gegessen wie
in Vietnam. Viele kleine und kleinste Restaurants bieten schmackhafte,
frisch zubereitete Speisen an. Das Vergnügen ist außerdem
noch sehr preiswert.:
Serviert wird ein Teller mit Fleisch und Gemüse sowie eine Schale
mit Reis. Beides wird zunächst in ein separates kleines
Schälchen gefüllt, dort gewürzt (mit Fischsoße)
und aus diesem kleinen Schälchen gegessen - mit Stäbchen.
Zum Frühstück gibt es Pho, das ist eine Nudelsuppe mit vielen
Zutaten. Auch diese wird mit Stäbchen gegessen und
geschlürft. (Der japanische Film "Tampopo" demonstriert sehr gut,
wie man das macht.)
Generell lohnt es sich, mit
Stäbchen zu trainieren, da es (zum Glück) noch nicht
überall üblich ist, Touristen Gabeln zu geben.
Das wichtigste Würzmittel in
der vietnamesischen Küche ist die Fischsoße. Man gewinnt
sie, in dem man kleinere Fische mit Salz in Holzfässer schichtet,
und dann die Fische darin fermentieren lässt. Was herausläuft
ist die salzige Fischsoße. Während der Geruch (und der
Gedanke an das Herstellungsverfahren) anfangs
gewöhnungsbedürftig ist, möchte man später darauf
nicht mehr verzichten.
Exotischere Speisen wie Hunde und
Schlangen stehen nur im Norden des Landes auf dem Speiseplan. So gibt
es um Hanoi einige Restaurants, die sich darauf spezialisiert haben.
Man muss aber auch dort keine Angst haben, versehentlich Hund
vorgesetzt zu bekommen, da Hundefleisch ausgesprochen teuer ist.
Nordvietnamesen essen es vorzugsweise im Winter, da ihm eine
wärmende Wirkung nachgesagt wird.
Woher Schlangenrestaurants ihre Ware beziehen ist mir etwas
rätselhaft, da in Vietnam alles was kreucht und fleucht sofort in
eine Schnapsflasche gesteckt wird. Ich habe hunderte Flaschen
Schlangenschnaps gesehen, aber nur eine einzige Schlange in freier
"Wildbahn". Warscheinlich stammen die Speiseschlangen aus Farmen ??
Zum Essen ghört
natürlich auch das Trinken. Das allgegenwärtige Getränk
in Vietnam ist grüner Tee. Ich habe mich mit diesem "Heuaufguss"
nie anfreunden können, und ihn nur aus Höflichkeit getrunken.
Es gibt in Vietnam aber auch überall gutes Bier, wobei mir das
Bier im Süden besser mundete. Empfehlen kann ich "Saigon"-Bier und
"333"-Bier (ausgesprochen:"bababa").
Das Leitungswasser ist in aller Regel für Europäer nicht
trinkbar, aber Mineralwasser in Plastikflaschen ist überall
erhältlich.
Sprache
Die Amtssprache ist vietnamesisch,
viele Menschen können aber auch etwas englisch. Obwohl
abertausende Vietnamesen in der DDR einen Beruf erlernten oder
studierten, trifft man im Normalfall (abgesehen von Reiseleitern)
niemanden, der deutsch spricht.
Staat und Sicherheit
Vietnam nennt sich "sozialistisch"
aber wenn man die Bewohner nach den konkreten Lebensumständen
ausfragt, dann stellt sich heraus, dass nahezu alles soziale
abgeschafft wurde. Seit 1986 verfolgt Vietnam eine interessante
Wirtschaftspolitik, die es den Vitnamesen ermöglicht,
unternehmerisch tätig zu sein. So existieren viele kleine
Privatunternehmen neben großen staatlichen Betrieben.
Als Reisender kann man sich in Vietnam sicher fühlen, solange man
die übliche Vorsicht walten lässt.
Anreise
Der Direktflug von Deutschland aus
dauert etwa 11 Stunden, und der Rückflug 12,5 Stunden (Unterschied
aufgrund des Jetstreams). Direktflüge führt unter Vietnam
Airlines mit Boing 777 durch. An dieser Fluggesellschaft ist besonders
interessant, dass man schon in der Economy-Klasse 30 kg Freigepäck
mitnehmen kann. In der Premium Economy (97 cm Sitzabstand) sind es
sogar 40 kg.
Transport
Aufgrund der großen Nord-Süd-Ausdehnung
des Landes, empfielt es sich zu fliegen. Liebhaber archaischen
Fluggerätes werden bei Inlandsflügen aber enttäuscht
werden. Die staatliche Fluggesellschafft entspricht internationalen
Standards, man fliegt überwiegend mit recht neuen Boing B737.
Die ungeschriebenen Regeln des Straßenverkehrs
(die geschriebenen interessieren Niemanden) erschließen sich
Europäern (selbst Italienern) nicht. Ich rate dringen davon ab,
sich auf ein Mietwagenaberteuer einzulassen.
Touristische Highlights
Hanoi
- die Altstadt mit ihren nach
Gewerben sortierten Straßen
- das Wasserpuppenbalett
- das Mausoleum von Onkel Ho
Ha-Long-Bucht
- etwa 2000 kleine Inseln bilden
eine malerische Kulisse
- schwimmende Dörfer der
Fischer
Hue - die alte Kaiserstadt
- die Zitadelle mit der
Kaiserstadt
Ho-Chi-Minh-Stadt (HCMC)
- quirlige Metropole
- das Tunnelsystem von Cu Chi aus
dem Vietnamkrieg
- das Mekongdelta
Na Tran
Gesundheit
Vietnam ist ein Lexikon der
Tropenkrankheiten. Neben den Standardimpfungen ist die
Malariaprophylaxe zu empfehlen.
meine
Reise 2005/06
Ich besuchte
Vietnam zum Jahreswechsel 2005/2006. Nachfolgend eine kurze Impression
über
- Halong-Bucht
- Straßenverkehr und
Transport
- Straßenverkehr 2010
- Essen
- Handel
- Handwerk
- Religion
- Bauen
Update 2010
Fünf Jahre
später machte ich noch mal einen Abstecher nach Vietnam. Welche
Unterschiede fielen mir auf?
Religion
Im Jahre 2005
waren mir keine ernsthaften Anzeichen christlicher Religionen
aufgefallen. Nun sah ich an jeder Ecke eine katholische Kirche, und
viele Einwohner hatten zur Weihnachtszeit überdimensionale
Krippenszenen vor den Häusern aufgebaut. Der Katholizismus, der
die zweitgrößte Religion in Vietnam darstellt, zeigt Flagge.
Verkehr
Hier gab es das
gewohnte Mopedchaos. Ich hatte den Eindruck, dass darunter die
Luftqualität mehr litt als 2005, aber dass kann auch am Wetter
gelegen haben. In großer Zahl tauchten nun Frightliner-LKWs auf
den Straßen auf, und scheinen das Rückgrat des
Frachtverkehrs zu stellen.
Tourismus
Der Badeort Na
Tran ist nun fest in russischer Hand. In Folge sind viele
Geschäfte in russisch beschriftet, und alle Restaurants haben
russischsprachige Speisekarten. Würde man auch noch Rubel
akzeptieren, dann käme man sich wie in Sotschi vor. Russische
Touristen haben ja nicht unbedingt den besten Ruf, aber in Na Tran
wurden sie diesem Vorurteil nicht wirklich gerecht. Die
umständliche 5-stündige Anreise per Auto von HCMC nach Na
Tran sorgt anscheinen für eine gewisse Vorselektion unter den
Touristen. Würde auf Mallorca der Ballermann nur mittels einer
stressigen 5-stündigen Autofahrt von Palma aus erreichbar sein,
dann würde man wohl auch dort eine andere Mischung deutscher
Touristen vorfinden.
Es ist aber sehr
schade, dass dem Ort seien Autentizität verloren geht. Es gibt
kaum noch Restaurants, die autentisches Essen auch autentisch
präsentieren.
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