Ein gläubiger
Rasta
darf seine Haare weder kämmen noch schneiden. Das krause Haar
verfilzt
dann von ganz allein zu den Rastazöpfen. Rastas trinken keinen
Alkohol
und ernähren sich vegetarisch (ital food). Das Rauchen von
Mariuhana
(Ganja) gehört als bewustseinerweiternde Maßnahme zur
Religiösität.
Das führt natürlich zum Konflikt mit dem Staat, der
Rauschgift-Besitz
und -Konsum bestraft. Die Polizei brennt gefundene Plantagen ab,
um
Fördergelder
der USA nicht zu gefährden.
Viele junge Leute in
Jamaica
tragen heute Rastazöpfe, aber nur wenige davon sind wirklich
tiefgläubige
Rastafari.
Mariuhana wird in den
Touristenzentren
überall angeboten, man sollte sich hier aber nicht zum Kauf
überreden
lassen - Rauchen ist gesundheitsschädlich!
Neben den
Drogenhändlern
sind auch Polizisten (in Uniform und in Zivil) präsent. Der
Drogenhändler
riskiert warscheinlich eine geringere Bestrafung als der
kaufende
Tourist.
Jamaika klammert sich
wirschaftlich
und politisch an die USA. (bei weniger als 4000 Soldaten ist das
wohl
auch
nötig). Eine Folge sind recht hohe Kosten für alle Produkte
auf
der Insel. Jamaika ist keine billiges Urlaubsland. Eine kleine
Flasche
Bier kostet am Kiosk etwa 2 US$.
Wie die Bevölkerung
bei geringen Löhnen und hohen Kosten über die Runden kommt,
ist
mir rätselhaft. Es gibt praktisch kein Sozialsystem, und selbst
die
Schule ist kostenpflichtig. Im Tourismusbereich werden Trinkgelder
(10%
der Rechnung) gern genommen (und wohl auch erwartet). Auch bei
kleineren
Dienstleistungen ist ein 50 oder 100 J$-Schein angemessen.
Ich habe auf der Insel
keinen
einzigen Bettler gesehen. Mobile Händler (die mit ihren Waren am
Strand
patroullieren) sind unaufdringlich, und lassen sich mit einem
"no,
thank
you" abwimmeln.
Zum Frühstück
isst
der Jamaikaner Stockfisch (Saltfish) mit Ackee. Ackee ist ein
gelbes
Gemüse,
das zubereitet an Rührei erinnert. Es wird in der Pfanne mit dem
Stockfisch
sowie Zwiebel gebraten. Dazu gibt es Callaloo (ein spinatähnliches
Gemüse) sowie Dumplings (eine Art Maismehlbrötchen).
Alternativ gibt es
für
den Touristen natürlich auch Eier, Toast usw.. Dagegen sind Wurst
und Käse eher unüblich.
Zum Mittag oder
Abendbrot
kann man z.B. Jerk-Food essen, das ist gegrilltes Fleisch. Üblich
ist Jerk-Pork oder Jerk-Chicken.
Curried Goat könnte
man mit Ziegen Gulasch umschreiben.
Dazu gibt es Reis, der mit
einigen roten Bohnen vermischt ist (das heist Rice & Peas).
Auf einer Insel gibt es natürlich auch jederzeit Fisch oder Lobster.
Ital-Food ist vegetarisches Essen (und nicht italienisches).
Man sollte immer Zeit
mitbringen.
Es dauert schon mal bis zu einer Stunde, bis das bestellte Essen
endlich
kommt. Auf einen Eisbecher habe ich auch schon 30 Minuten
gewartet. Am
besten betrachtet man das als Bestandteil der jamaikanischen
Lebenskultur,
und sucht sich im Retaurant einen Tisch mit interessanter
Aussicht.
Malaria gibt es nicht,
wohl
aber Mücken. Die jamaikanischen Mücken sind etwas kleiner als
unsere europäische Art, und sie beherrscht den lautlosen Flug.
Man
wird also abends im Bett nicht vom Mückensurren wachgehalten.