Tschüß Minolta Dimage A1
ein Nachruf

zurück zur DigitalfotografieHomepage


Einleitung
Dimage A1
Das Ende

zurück



Einleitung
Im Herbst 2003 entschloss ich mich, von analoger auf digitale Fotografie umzusteigen. Die 10 Jahre vor diesem Entschluss hatte ich fast ausschließlich eine Canon EOS 1000NF zusammen mit einem Tamron 28-200 Objektiv benutzt. Das war ein preisgünstiger und gerade noch urlaubsreisegepäcktauglicher optischer Kompromiss.

Als Nachfolger wählte ich dann die Minolta Dimage A1, ein Entschluss den ich nie bereut habe. Nun ist sie leider dem Canon-CCD-Sensor-Desaster zum Opfer gefallen.

nach oben

Dimage A1

Die A1 war eine 5 Megapixel-Bridge-Kamera mit großem Zoombereich (28-200). Sie bot damit den gleichen Zoombereich wie meine Canon-Tamron-Kombination. Im Vergleich zu dieser wog sie aber nur etwa die Hälfte.

Ein damals absolut neues Feature war der Verwackelungsschutz mit Hilfe eines beweglich montierten CCD-Sensors. Damit war es möglich mit Verschlusszeiten von bis zu 1/10 Sekunde freihändig zu fotografieren. Vor allem Innenaufnahmen dämmerig beleuchteter Gebäude (also Kirchen) gelangten mit der A1 in einer Qualität, die ich kaum für möglich gehalten hätte. Den integrierten Blitz benutzte ich nur selten. Aufnahmen ohne Blitz sehen nun einmal viel natürlicher aus.

Wichtig war mir auch der manuelle Drehzoom. Der lässt sich viel schneller und präzieser einstellen als die oft üblichen Motorzooms mit ihren Schaltwippen. Auch ein manueller Scharfstellring war vorhanden (auch wenn dieser nur mit Hilfe eines Servos arbeitete.) Der vordere Montagering am Objektiv drehte sich weder bei der Zoomeinstellung noch beim Fokussieren. Dadurch konnte man problemlos eine Schmeterlingsblende oder ein Polfilter verwenden.

Der Monitor und der hoch auflösende Sucher (mit Dioptrienausgleich) waren klappbar. Das erleichterte das Fotografieren in ungewöhnlichen Haltungen (über Kopf oder um die Ecke) ungemein. Die Kamera schaltete zwischen Monitor und Sucher automatisch um.

Eine echte Schwäche hatte die A1 aber auch. Ohne Fokushilfslicht versagte der Autofokus bei schwacher Beleuchtung schnell. Ein manuelles Fokussieren war dann mit dem elektronischen Sucher auch kaum noch möglich. Auch das Fokussieren auf Entfernungen unter 1/2 Meter war umständlich. In der Farbwiedergabe war sie etwas zurückhaltend.

Das Beste an der A1 war ihre ungemein hohe Praxistauglichkeit. Abgesehen vom Zoom ließen sich alle wichtigen Einstellungen mit der rechten Hand vornehmen, während man die die Kamera am Griff hielt. Sie boot vielfältige Möglichkeiten, ohne mich dabei jemals vor Rätsel zu stellen. Das Handbuch habe ich nie mit in den Urlaub nehmen müssen.

Obwohl die A1 eher als Studiokamera konzipiert war (sie war weder staub- noch spritzwassergeschützt) arbeitete sie unter allen möglichen klimatischen Bedingungen immer zuverlässig.

Die A1 war mit ca. 1000 Euro (Ende 2003) kein Schnäppchen, aber sie war jeden einzelnen Euro wert.

nach oben

Das Ende

Der CCD-Sensor der A1 kam von Sony, und dort hatte sich leider ein Fehler in die Produktion eingeschlichen. Dieser sorgte dafür, dass viele Kameraserien nach ca. 2..3 Jahren mit CCD-Defekten ausfielen. Nach 3 Jahren (im Herbst 2006) erwischte es auch meine A1.
Sony zeigte sich hier sehr kulant, und boot kostenlose Reparaturen nach Ablauf der Garantie an. Aufgrund der schlechten Verfügbarkeit von Ersatz-CCDs wurde mir angeboten, die Kamera zu einem sehr fairen Preis zurückzunehmen (Sony hat inzwischen die Kamerasparte von Konika/Minolta übernommen). Da die Alternative ein monatelanges, kameraloses Warten wäre nahm ich das Angebnot an.

Nun musste ich einen würdigen Nachfolger finden. Das ist gar nicht so einfach, denn auch nach drei Jahren gibt es kaum eine Kamera, die der A1 in jeder Disziplin ebenbürtig ist. Außer einer höheren Bildauflösung hat sich im Kamerabereich nicht viel getan. Features wie 28-mm-Weitwinkel, ein schwenkbarer Bildschirm oder ein mechanischer Bildstabilisator sind nur vereinzelt zu finden. Ihre Kombination in einer Kamera gibt es aber z.Z. (Januar 2007) scheinbar nicht mehr.


So ersteigerte ich bei Ebay eine gebrauchte Konika/Minolta Dimage A2. Das war die Weiterentwicklung der A1, und sie erschien 2004 auf dem Markt. Sie hat vor allem:
Die A2 weist gegenüber der A1 aber auch einige (produktionskostensparende) Nachteile auf:
Bis ich auf dem Neugerätemarkt wieder ein überzeugendes Produkt finde, wird mir die A2 hoffentlich noch treue Dienste leisten.

nach oben

zurück zur DigitalfotografieHomepage
Autor: sprut
erstellt: 10.01.2007
letzte Änderung: 20.01.2008