In vielen Laboren und wohl auch in einigen Bastlerlaboren gibt es einen zentral erzeugten, genauen Masterclock, mit dem alle Geräte synchronisiert werden. Das ist in der Regel ein hochgenauer 10-MHz-Takt, der via Koaxialkabel und BNC-Steckverbindern allen Geräten zur Verfügung gestellt wird. (Der Pegel ist typischerweise 10 dBm, was an 50 Ohm etwa 0,7 V entspricht.) Frühere Versionen meines Frequenzzählers hatten einen 10-MHz-Quarz als PIC-Taktquelle. Dadurch ließen sie sich recht leicht für die Speisung mit einem externen 10 MHz Referenztakt modifizieren. Inzwischen betreibe ich den Frequenzzähler aber mit 20 MHz. Die Lösung dieses Problems ist die Erzeugung eines 20-MHz-Taktes aus dem externen 10-MHz-Referenztakt. Dafür verwendet man normalerweise PLL-Schaltungen, aber ich wollte es einfach halten. (Mit einem NB3N502 wäre eine PLL wohl noch einfacher geworden.) Downloads |
Interfaces
Schaltungsbeschreibung
Das nebenstehende Diagramm zeigt das Ergebnis.
Der erzeugte 20-MHz-Takt ist zwar nicht perfekt symmetrisch, reicht für den Zweck aber aus. Auf jeden Fall ist er phasenstarr zum 10-MHz-Referenztakt, und durch die PIC-interne 4:1-Teilung verschwindet dann auch die leichte Asymmetrie wieder. Der Frequenzzähler wird ohne den Quarz Q1 sowie den Kondensatoren C10 und C15 aufgebaut. Der 20-MHz-Takt wird am PIC16F628 am Pin 16 (OSC1) eingespeist. Die aktuelle Version des Zählers hat dafür einen Steckverbinder. Die verschiedenen 74-er Familien haben unterschiedliche Gatterlaufzeiten. Aus diesem Grunde ist unbedingt ein 74LS04 für die Verzögerungsleitung zu verwenden. Vertreter andere 74er-Familien sind zu schnell. Der 74LS04 hat zwar eine nominelle Gatterlaufzeit von 10ns, in der Praxis sind es aber manchmal auch nur 6 ns. Der 74LS04steckt bei mir in einem IC-Sockel. Dadurch konnte ich verschiedene 74xx04 ausprobieren, und denjenigen aussuchen, bei dem der erzeugte Takt am symmetrischsten aussieht. Bei mir versieht ein DL004 aus DDR-Altbeständen seinen Dienst :) |
Aufbau, Inbetriebnahme, Funktiontest
Der Einfachheit halber habe ich ein Layout entwickelt, das für DIL-Schaltkreise vorgesehen ist. Für den LTC1485 war das vielleicht nicht optimal, da dieser bei Reichelt nur im SMD-Gehäuse erhältlich ist, aber Conrad hat die DIL-Version im Angebot. Für den 74LS04 war die DIL-Bauform aber ein Muss, da dieser in einen IC-Sockel gesteckt werden sollte.
Um auch ohne externe Referenzfrequenz eine gute Taktversorgung zu
garantieren, muss der Quarzoszillator mit dem Trimmer C7 auf 20
MHz abgeglichen werden. Das muss nicht angeschlossener
Referenzfrequenz getan werden. Am besten misst man einfach die
Referenzfrequenz mit dem Frequenzzähler während dieser mit dem
Quarzoszillator getaktet wird. Dann stellt man C7 so ein, dass die
Anzeige 10 000 000 Hz anzeigt.
Der Frequenzverdoppler funktioniert an sich problemlos im
Zusammenspiel mit einer externen Referenzfrequenzquelle. Bei mir
ist das der Referenzfrequenzausgang eines HP-Frequenzgenerators
mit integriertem OCXO. Dieser OCXO hat innerhalb von 2 Minuten
nach dem Einschalten eine Frequenzgenauigkeit von 0,1 ppm (1 Hz
bei 10 MHz). Das ist ausreichend.
Der auf einem 5400 basierende 20MHz Oszillator war nicht die beste
Wahl. Er zeigte größere Instabilitäten, als ich erwartet hatte.
Ich hätte eine andere Schaltung wählen sollen, aber stattdessen
habe ich Ihn dann durch einen 20 MHz TCXO ersetzt.
Der 7805 Spannungsregler im Frequenzzähler bekam einen
vergrößerten Kühlkörper. Seine Wärmeentwicklung führt aber in der
ersten halben Betriebsstunde zu einer Drift des TCXO um 2...3 ppm.
Autor: sprut
erstellt: 05.12.2015
letzte Änderung: 30.12.2018