1982/83 -
ich
lerne Programmieren (1982)
Der erste Rechner an dem ich arbeiten
konnte war ein EC1022 (IBM-360 kompatibel):
Meinen EC1022 gibt es nicht mehr, er
wurde 1987 durch einen EC1055M
ersetzt. Der danach folgende
Siemens-Rechner benutzte bis 1993 immer
noch Teile
der alten Peripherie.
meine früheren
Eigenbaurechner
Ich habe da noch ein paar Leichen im
Keller
- Computerleichen aus grauen Vorzeiten. Wenn ich die Qualität
meiner
alten Platinen sehe, kommt mir zwar das Grausen, aber gemessen an den
damaligen
Möglichkeiten waren sie das für mich Bestmögliche. Auch
wenn ich mir die skeptischen Blicke vorstellen kann: diese Geräte
haben alle funktioniert - warscheinlich stabiler als manch
übertakteter
Win-PC der jetzigen Generation.
Vielen Dank auch an die Mitbastler aus
den frühen Zeiten: Uwe, Ingo und Mirko. Ganz allein hätte
wohl
keiner von uns seine frühen Projekte in Angriff genommen.
erster
Eigenbaurechner
1985 "sprut 02"
Nachdem ein vorangegangener Versuch eines
Eigenbaurechners an dem zu filigranen Leiterplattendesign scheiterte,
hatte
ich beschlossen: das Ding kann so groß werden wie es will. Und
groß
wurde er auch, mein erster Rechner. Im Eigenbaublechgehäuse mit
Eigenbaunetzteil
(danke Uwe) waren folgende 7 Platinen (a. 14,5x17 cm) angeordnet.
Die Tastatur war ein 41x17cm
großes
Stück Leiterplattenmaterial in die 16 senkrechte Streifen geritzt
waren (so große Platinen konnte ich nicht ätzen). Auf der
Platine
lag eine 1-cm-dicke Schaumstofflage, die von vielen Reisszwecken (im
Tastenraster
angeordnet) durchbohrt wurde. Die Reisszwecken waren horizontal zu 5
Zeilen
mit Draht verbunden und bildeten die Tasten. Es gab Leuchtdioden
für
Shift und Ctrl-Belegungen. Das Ganze war mit einer beschrifteten
Plastikfolie
umwickelt, funktionierte zuverlässig und hatte (dank der
Reisszwecken) sogar einen
(mechanischen)
Tastclick :-)
Jahre später löste ich die
Tastatur
durch eine richtige Schreibmaschinentastatur ab, für die ich einen
eigenen Controller mit einer eigenen Z80-CPU baute. Damit hatte die
Tastatur
genausoviel Rechenpower, wie der restliche Rechner.
Das Betriebssystem von Hübler&Evert hatte ich im Hex-Code von einem Listing abgetippt. Es war gut, aber zu nichts kompatibel. Ich schrieb eine Interfacesoftware, die (wenn sie erst mal geladen war) für Z9001-Software (CPM-ähnlich) die gewohnte Umgebung schuf. Damit standen mir Assembler und Pascal-Compiler zur Verfügung. Den Pascal-Compiler hatte ich von einem HC900-Heimcomputer übernommen, und an den Z9001 angepasst. (mit "handgeschnitztem" Maschinencode)
Auch die EPROMS für den
Video-Zeichengenerator
und den Tastaturdecoder waren handgetippt. Die EPROMs wurden mit einem
selbstgebauten Brenner gebrannt, der als Einschub für einen
Z9001-Rechner
entworfen war. Der Brenner lief natürlich mit selbstgeschriebener
Brennersoftware.
Das Netzteil bestand aus einer Gruppe von linearen Längsreglern, die von einem M102B-Trafo gespeist wurden. Der von Uwe gebaute kompakte 'Kühlblechblock' lieferte immerhin 5V/10A, -5V, +12V, -12V/1A, 26V/0,1A und jede Menge Wärme.
Es ging nie darum mit dem Rechner Probleme zu lösen, der Weg war das Ziel.
"sprut 02" wurde beim letzten Umzug
geopfert,
aber ich habe noch alle Stromlaufpläne, Platinenlayouts und
Hex-Listings.
Die erste
Vollgrafikkarte
von Uwe 1987
Irgendwann braucht man dann doch eine
richtige Grafikkarte. Sie sollte 512x256 Pixel bei 1Bit/Pixel (also
Schwarz/Weiß
ohne Graustufen) bieten. Dazu bedurfte es eines gigantischen
Videospeichers
von 16 kByte.
Diese Grafikkarte sollte in die
Erweiterungsschächte
von Z9001-Rechnern passen.
Das kleine Wunderwerk entstand dann
hauptsächlich
in den Händen von Uwe.
Es vereint 38 Schaltkreise auf einer
Platine
von nur 9x12 cm. Die Entwicklung eines Platinenlayout war da
völlig
unmöglich. Eine bis zu 5mm dicke Drahtschicht ersetzt die
Leiterbahnen.
Die Grafikkarte funktionierte nach
kurzer
Aufwärmphase immer stabil und wurde von mehreren Leuten gern
benutzt,
um dem Z9001 grafische Ausgaben auf einem Zweitmonitor beizubringen.
zweiter
Eigenbaurechner
1987/88 "sprut 04"
Ich hatte erkannt, dass
Kompatibilität
nötig war. Von Intel-PCs war aber noch nicht die Rede (ich hatte
keine
Quelle für 8086-Prozessoren), deshalb strebte ich
Z9001-Kompatibilität
an. Dieser robotron-Brotkasten hatte ein CPM-ähnliches
Betriebssystem
(wenn auch ohne Floppy) und besaß keine Grafikkarte sondern nur
eine
alphanumerische Videokarte. Das versprach einen beherrschbaren
Hardwareaufwand
bei guter Rechenleistung. (Grafiktaugliche Rechner wie der HC900 waren
viel langsamer, da sie wie die heutigen Windows-Rechner viel
Rechenpower
für die Darstellung bunter Bildchen verbrauchten.)
Ich schaffte es, alle Komponenten, mit
Ausnahme der Videokarte, auf eine 17x21cm große Platine zu
quetschen.
Dafür war es nötig, zusätzlich zu den beiden
Leiterebenen
der Platine noch zwei "Drahtebenen" zu benutzen.
Die doppelseitige Platine war (wie bei mir damals üblich) auf
Papier entwickelt und dann von Hand mit Skribent direkt auf die Platine
gezeichnet worden. Geätzt habe ich mit FeCl3 in einer Fotoschale.
Die alphanumerische Videokarte baute ich
dann gleich auf einer Lochrasterplatine auf.
Beide Platinen funktionieren einwandfrei.
Die technischen Parameter dieses Rechners unterschieden sich (bis auf die verringerte Größe und die erreichte Kompatibilität) nicht sehr von meinem ersten Eigenbaurechner.
Im Herbst 1989 bekam ich einen
Floppycontroller-IC
und einen intelligenten Grafikkontroller-IC. Der Stromlaufplan und
Teile
des Layouts für den Grafikkontroller wurden noch fertig, dann
überrollte
mich die Intel-PC-Welle.
mein erster
Intel-PC
1990
Das war ein 16 MHz 386SX mit 1 MByte
Hauptspeicher
und einer 40 MB Harddisk luxuriös ausgestattet.
Ich erstand ihn bei Vobis auf dem Berliner
Ku'damm, fuhr damit nach hause, verkabelte ihn, schaltete ihn ein, er
bootete.
Und dann??
Es war etwas ernüchternd, zu
sehen,
dass es nun scheinbar gar nichts mehr zu basteln gab. Zum
Glück
wurde wenig später Windows erfunden, und damit gab es dann auch
wieder
etwas mit dem man sich wochenendenlang beschäftigen konnte ohne
jemals
fertig zu werden.