Lötstation für T12


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  Arbeiten an Netzteilen sind potentiell lebensgefährlich. Deshalb dürfen Sie nur von Personen mit ausreichenden Kenntnissen durchgeführt werden.

Einleitung
Elektrische Sicherheit
 

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Einleitung


Lötkolben mit direkt geheizter Spitze sind konventionellen Lötkolben deutlich überlegen. Sie heizen schnell auf und halten die Temperatur während des Lötens deutlich besser. Es gibt mehrere Standards, ein sehr populärer ist T12.
Für diesen Standard gibt es chinesische Lötstationen von KSGER, die sich hoher Beliebtheit erfreuen. Diese gibt es mit Netzanschluss oder mit einem DC-Spannungseingang. Ich beziehe mich ausschließlich auf die Versionen mit Netzanschluss.

Das nebenstehende Foto zeigt den inneren Aufbau so einer Station. Links ist die Rückseite mit Kaltgerätebuchse und Netzschalter. Die große Platine in der Mitte ist ein Schaltnetzteil für 24V und 6A.
Rechts ist die Frontplatte mit OLED-Display, Rotary-Encoder einer Buchse zum Anschluss des Lötkolbens und einer senkrecht verbauten Steuerplatine. Es gibt mehrere Inkarnationen. In älteren Versionen ist die Backup-Batterie der Steuerplatine auf dem Trafo des Schaltnetzteiles geklebt und mit recht langen Anschlussleitungen mit der Steuerplatine verbunden.

Das Gerät ist durchaus brauchbar, es gibt aber einige kleinere und größere Kritikpunkte.
  1. Aus ergonomischer Sicht wäre ein Netzschalter an der Frontplatte deutlich besser.
  2. Die Menüführung ist etwas gewöhnungsbedürftig.
  3. In älteren Versionen (vor HW-Version 3) wird die auf dem Trafo verklebte Backupbatterie durch die Gehäuseoberschale stark gegen den Trafo gepresst - das ist zu eng.
  4. Die elektrische Sicherheit ist zweifelhaft.

Foto
Um 1) zu ändern fehlt es am Platz auf der Frontplatte. Der Punkt 3) ist in der HW-Version 3 behoben. Aber mit 4) muss man sich beschäftigen. Und deshalb steht hier diese Webpage.



Elektrische Sicherheit

Die Standards für elektrische Sicherheit in China weichen von unseren EU-Richtlinien ab. Deswegen ist es auch keine gute Idee, mit Netzspannung betriebene Geräte einfach in China zu kaufen und unbesehen in Deutschland einzusetzen. Wenn in China Geräte für den europäischen Markt hergestellt werden, dann werden auch unsere Standards beachtet. Das gilt aber nicht, wenn die Produktion eben nicht für den europäischen Markt bestimmt ist. Wer so etwas eigenverantwortlich einführt (z.B. durch Onlinekauf) sollte deshalb die elektrische Sicherheit dringen kontrollieren und anpassen. Auch wenn das nur für das eigene Bastelstube gedacht ist.

Schutzleiter
Generell ist der Schutzleiteranschluss zu prüfen. Der ist fast immer nicht mit EU-Standards vereinbar. Das gilt auch für diese Lötstation. Der PE-Anschluss der Kaltgerätebuchse ist einfach auf die Platine gelötet worden. Er muss aber sicher mit dem Gehäuse verbunden werden, um seine Funktion erfüllen zu können. Hier muss man eine Verbindungsleitung nachrüsten. Dazu eignet sich ein Stück grün/gelber 0,75mm2-dicker Litze. Ein Ende wird fest mit dem PE-Anschluss der Kaltgerätebuchse verbunden, an das andere Ende crimpt man eine Öse mit 3,2mm-Loch. In das Gehäuse kommt nun eine 3,2mm Bohrung, um die herum auf der Innenseite das Metall blank zu schmirgeln ist. Nun wird die Öse hier mit M3-Schraube, Zahnscheibe und Mutter fest verbunden.

Fehlender Abstand

Beim Platinendesign des Netzteils hat man sich durchaus um die elektrische Sicherheit Gedanken gemacht. Es gibt sogar Isolationsausfräsungen um primäre und sekundäre Stromkreise sicher zu trennen. Allerdings ragt der Kühlkörper der Diode D2 quer über die ganze Platine. Unmittelbar an der ganz linken Kühlrippe gib es aber ein Problem. Hier verläuft eine Leiterbahn mit der gleichgerichteten Netzspannung unmittelbar unter dem Kühlkörper. Nur die Lötmaske der Platine verhindert, dass der Kühlkörper mit der primären Gleichspannung in Kontakt kommt. Dieses Problem besteht bisher bei allen Versionen des Gerätes.

Um das zu reparieren, muss an der Unterkante dieser Kühlrippe ein 2..3mm dicker Bereich entfernt werden. Das ist im eingebauten Zustand kompliziert. ich habe deshalb die Diode vom Kühlkörper abgeschraubt und dann den Kühlkörper ausgelötet. (Es ist von Vorteil, wenn man mehrere Lötkolben hat.) Dann habe ich mit der Feile großzügig Material abgetragen und dann alles wieder zusammengebaut. Abschließend prüfte ich, dass kein Bauteil des primären Teiles dem Kühlkörper zu nahe kommen kann (C7, Y1).

Das nebenstehende Foto zeigt den Originalzustand vor dem Umbau.
Foto



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Autor: sprut
erstellt: 01.12.2020